Crossover / Alternative
Drakkar Records
24.06.2016
www.hawkeyesmusic.com
Tracklist:
- The Trap
- The Ambassador
- Die Trying
- Permission
- The Ballad Of Michael Mcglue
- More Than A Million
- Terribly Quelled
- Night Music
- I Never Lose
- Everything´s Fine
- Enemies
- TFF
Hawk Eyes – Bei dem Namen denk ich zuerst an die Figur aus James Fenimore Coopers Roman „Der Letzte Mohikaner“ bzw. an den daran angelehnten Charakter aus der TV-Kultserie M*A*S*H. Was das alles mit dieser britischen Band zutun hat? Soweit erst mal nichts, außer das ich nun auch bei dem Namen „Hawk Eyes“ an eine interessante UK-Combo denken werde.
Die, wenn ich mir deren Diskographie angucke, mit „Everything Is Fine“ bereits ihr drittes Album am Start haben. Das Kerrang! Magazin feiert die Band tierisch ab und Drakkar Records konnte die Gruppe signen. Das dabei der große kommerzielle Durchbruch erreicht wird, wage ich zu bezweifeln, aber aus musikalischer Sicht hat man definitiv eine interessante Band unter Vertrag, die einige verschiedene Stilarten miteinander kreuzt. Der kontrollierte Opener `The Trap` erinnert noch stark Dredg, bevor man dann in den restlichen Songs sämtliche Hemmungen verliert, durchdreht, hektischer und wilder wird. Man klingt wie Mischung aus alten Foo Fighters, neuere Mastodon, verrückte Therapy? und stoischere Helmet. Liest sich interessant nicht wahr? Sag ich doch…
Anfangs wirkte das alles noch sehr wirr und konfus. Doch ungefähr nach dem circa siebten Durchlauf kristallisierten sich da in diesem Gewülst richtig feine Melodien heraus und auch wieder erkennbare Refrains die sich wirklich zeigen lassen können. Checkt mal Songs an wie `Die Trying`, `Permission´, `The Ballad Of Michael McGlue`, `More Than A Million`, `Terribly Quelled`, ´Night Music`, `I Never Lose` und `Enemies`. Als kleines Highlight und Abschluss dieser Scheibe bekommt man mit siebeneinhalb minütigen `TFF` noch mal sämtliche Trademarks spendiert.
Schwuppdiwupp ist eine Dreiviertelstunde herum und man fühlt sich danach, als hätte man eine Achterbahnfahrt hinter sich. Zumindest war dies immer mein erster Gedanke nach dem ersten paar Durchläufen. Aber war dies noch mit leichten Kopfschmerzen verbunden, komme ich nun aus dieser Achterbahnfahrt mit einem guten Gefühl und einem Grinsen heraus. „Everything Is Fine“ braucht ein wenig Zeit, bis man die Kompositionen verstanden und sich daran gewöhnt hat. Hat man dies getan, entfaltet es seine Energie und man hat seine Freude daran. Es ist ein Album mit Langzeithörgarantie, man muss sich nur darauf einlassen wollen. In der heutigen Jungendsprache würde man dieses Werk als „Nice“ bezeichnen. Besser kann man es auch nicht auf den Punkt bringen.