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Gojira: Magma (2016)

Gojira: Magma (2016)
Gojira: Magma (2016)
Extreme Metal
Roadrunner Records
17.06.2016
www.gojira-music.com

Tracklist:

  1. The Shooting Star
  2. Silvera
  3. The Cell
  4. Stranded
  5. Yellow Stone
  6. Magma
  7. Pray
  8. Only Pain
  9. Low Lands
  10. Liberation

 

Frankreich ist Europameister! Zumindest was den Extreme Metal betrifft, denn endlich sind sie zurück: Gojira! Eine der führenden Bands in diesem Sektor und man kann schon sagen Pioniere der Neuzeit! „Magma“ heißt das neue Werk und ist eines der meisterwarteten Alben dieses Jahres. Und ich nehme es gleich vorweg: „Magma“ ist das Überalbum geworden mit dem viele gerechnet hatten und wird (wahrscheinlich nicht nur für mich) ein (weiterer) Anwärter auf das Album 2016 sein!

Was Gojira mit „Magma“ erschaffen haben ist schwer in Worte zu fassen. Klar würde die Bezeichnung „Meisterwerk“ es hervorragend treffen, aber das wäre viel zu simpel. Hatten „The Way Of All Flesh“ und „L´Enfant Sauvage“ schon deutlich gezeigt was für eine Überband die Franzosen sind, hieven sie sich nun auf ein neues Level. Man geht straighter zur Sache, mehr klare Vocals und selbst die Songs sind durchschnittlich kürzer. Biedert sich man nun dem „Mainstream“ an? Nein! Jeder der das behauptet empfehle ich einen Besuch beim Neurologen um mal abchecken zu lassen ob noch in der Murmel alles richtig funktioniert…

Alle typischen Trademarks von Gojira sind nach wie vor vorhanden. Die Querverweise zu Voivod und Pink Floyd sind auch diesmal nicht zu überhören, denn sie sind ein elementarer Bestandteil des Gojira Sounds. Was aber die Klasse der Jungs ausmacht ist die Vielfalt an Sounds die sie miteinander kombinieren, die zu einer neuen kreativen Symbiose ausarten. Ein Opener wie `The Shooting Star` wäre vorher gar nicht möglich gewesen. Mit einem Hauch Doom und hypnotischen Gesang zieht dich dieser Track intensiv in seinen Bann. Er wird bei jedem Hören immer besser und besser. Auch ´Pray` und `Low Lands`geht diesem Konzept in eine ähnliche Richtung. Und wer es ein wenig noiseig mag ist beim dem kurzen Instrumental `Yellow Stone` richtig. Oder doch lieber spirituell mit tribalen Percussions? Dann hört das finale Instrumental `Liberation`. Das aber Gojira immer noch ordentlich in die Fresse schlagen können und dabei Leads einbauen die einfach geil sind, zeigt `Only Pain`.

Haben wir auch Hits am Start? Ja und Nein. Wer einen typischen eingängigen Hit sucht, wird hier weniger fündig. Aber der Titeltrack ist so faszinierent arrangiert dass er als „Gojira-Hit“ durchgehen würde. Was noch übrig bleibt sind zwei Tracks die man in der heutigen Zeit (als Hörer moderner Sound) als „Hit“ bezeichnen würde. Einmal `Silvera`, das mit der genialen Textzeile „When You Change Yourself, You Change The World“ genau den Nerv trifft und ansonsten sowas von geil ist, dass ich ausrasten und mir am liebsten die Kleider vom Leib reißen würde! Das macht `Stranded` nicht einfacher, weil dieser Song auch ein absoluter fetter Nackenbrecher mit göttlichen Riff und Groove im Refrain ist (Song des Jahres?) und wenn ich etz schon nackig herum renne vor lauter Adrenalin, wie soll ich mir da noch mehr ausziehen? Haut abziehen? Dann lieber mit dem Schädel abbangen was die Nackenmuskulatur noch hergibt.

Ich bin hin und weg von „Magma“. „Göttlich“ trifft es vorzüglich und wird neue Standards in der Szene setzen. Das Album ist ein Koloss, ein grauer, zum Teil zäher Lavastrom der alles mit sich reißt: Wut, Aggression, Melancholie, Trauer, Hass, Schmerz und Träume. Kurzum: Lebensmusik!

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