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Friendship: Friendship (2016)

Friendship: Friendship
Friendship: Friendship (2016)
60/70er Poprock
Kozmik Artifactz
März 2016
http://friendshipnorway.no

Tracklist:

  1. Burn Down The Dancefloor
  2. Shake It Off
  3. Witch Mountain
  4. On Your Mind
  5. Down Down Down
  6. ... At The Creek
  7. The Seed
  8. Sex Wizard
  9. Stand And Deliver
  10. Old Street
  11. Preacher Man

Bevor ich angefangen habe über Musik zu schreiben, habe ich viel über Musik gelesen und mich oft gefragt, warum man eine Platte bespricht, wenn man sie nicht gut findet. Warum nicht nur das rezensieren, was einem gefällt und die anderen Platten in den Mantel des Schweigens hüllen? Ist jemandem damit geholfen, wenn ich schreibe, was ich nicht mag? Das bringt mich zu der Frage, wem damit geholfen ist zu erfahren was ich mag?

Keine Ahnung.

Aber was mir klar geworden ist, ist, dass es in erster Linie darum geht, darauf aufmerksam zu machen, dass dieses oder jenes Album überhaupt erschienen ist, während gar nicht drüber zu schreiben, es zu ignorieren, noch viel schlimmer wäre, als eine schlechte Bewertung abzugeben, denn ich hoffe dass es genug Leute gibt, die sich nach meinem Veriss dieses Album anhören, nicht meiner Meinung sind und es kaufen.

Coolness vom Zettel streichen

Also was ich gar nicht mag sind solche Aufforderungen wie z.B. „Burn Down The Dancefloor“. Das Ganze dann noch mit einem pseudo-retro angehauchten, sterilen 60er Feeling, hauptsache tanzbar. Nix für ungut, aber wenn es eine Band in erster Linie darauf anlegt – Achtung Unterstellung Nr. 1 - mit Musik Geld zu machen, dann sollte man die Coolness gleich vom Zettel streichen und wenigstens richtigen Mainstreampop machen.

So ist das nix Halbes und nichts Ganzes.

Kaufhaus sechziger Jahre Poprock

Friendship machen ganz netten Kaufhaus sechziger Jahre Poprock, der eigentlich niemanden stören würde, wenn da nicht die – Achtung Unterstellung Nr. 2 - aufgesetzte Attitüde wäre. Die Jungs sind bestimmt nett und meinen es gut, aber ehrlich gesagt weiß ich nicht, wen sie damit abholen wollen. Musikalisch hat man das alles schon gehört, nur eben in echt.

Das ist genau das Problem. Ich nehme der Band nicht mal im Ansatz ab, dass sie das ernsthaft fühlen. Die Musik klingt wie: „O.K., diese Retrowelle läuft ganz gut, lass mal paar Platten analysieren und irgendein Zeug in die Richtung machen mit dem man gut auf Festivals spielen kann und die Leute dazu tanzen können.“

Wobei ich ihnen Letzteres - dass diese Band mittags auf einem netten Festival spielt und ein paar Leute zum tanzen bringen möchte, dass sie auf Tour sein und feiern möchte - nehme ich ihnen dann wieder ab, denn wie gesagt, ich glaube sie sind nett - Unterstellung Nr 3: nur berechtigter Weise ab jetzt bestimmt nicht mehr zu mir. – und spielen können sie auch.

Ich kann mir also vorstellen dass mir das live doch gefallen könnte, denn abschließend muss ich dazu noch sagen, dass ich diese Art von Musik an sich ganz gerne mag. Nur leider dieses Album nicht.

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