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Fischer Z: Triptych (2024)

Fischer Z: Triptych (2024)
Fischer Z: Triptych (2024)
Rock
Prime Audio
26.04.2024

Tracklist:

  1. Nefertete
  2. Amoral Vacuum
  3. The Anaesthesist
  4. The Woman and I
  5. A Plea
  6. Sensual Beings
  7. Man Man Man
  8. Still on the Train
  9. Twilight Zone
  10. The Hamburg Beat
  11. Berta
  12. Blue Sound

Manchmal dauert es einfach etwas länger. Da weiß man nicht gleich wie man so ein Werk einordnen soll. Man muss es einmal hören, und dann noch mal. Dann drüber sinnieren. Was will der Künstler uns sagen? Und noch mal hören. Aber eigentlich ist es doch ganz einfach.

Mit Triptych (EP 1) und Triptych (EP 2) ging es los im Musik-Streaming-Dienst des Vertrauens. Aber was bedeutet eigentlich Triptych? Triptych hört sich kryptisch an, aber wenn man dann weiß, worum es geht, macht das Ganze Sinn. Ein Triptychon besteht einfach aus drei Teilen, z.B. ein dreigeteiltes Gemälde. Auch in der Musik kann es sowas geben. Fischer Z und allen voran Frontmann, Sänger und Songschreiber John Watts hatte schon während der ganzen bisherigen Karriere immer drei Hauptthemen in seinen Liedern. Das waren jetzt nicht Sex and Drugs and Rock´n´Roll, sondern vielmehr ernsthafte Themen wie Politik, Psychologie und Beziehungen. Fischer Z, die Anfang der 80er ihre Hochzeit hatten, thematisierten zu der Zeit Atomkrieg, Arbeitslosigkeit und Desillusionierung, die in vielen europäischen Gesellschaften Anfang des Jahrzehnts vorherrschten und hatten damit Riesenerfolg. Das neue Werk teilt sich auf die Themen Liebe (EP 1), Power (EP 2) und People (EP 3) auf, alle drei EPs mit jeweils vier Liedern und alle EP´s mit Eiern in unterschiedlicher Verpackung auf dem Cover. Was will uns der Künstler damit sagen? Handelt es sich um das Ei des Kolumbus, um rohe oder doch eher faule Eier? Steckt hinter den Eiern eine Überraschung.

Erste Überraschung beim Reinhören ist die Stimme von John Watts. Man erkennt sie nicht, ist man doch diese äußerst markante, wie soll man sagen, fisselige Stimme gewohnt. Doch die Zeit bleibt natürlich nicht stehen. Auch bei John Watts (noch 69) nicht. Seine Stimme ist reifer geworden. Dass die Band Fischer Z schon immer reifer, also irgendwie erwachsener war als andere, ist sowieso klar. Tryptich ist kein Album, das zum Tanzen verleitet, hier geht’s ums Zuhören, Reindenken und Verstehen. Die Musik ist ohne Schnörkel, ehrlich und vielseitig. Im abgelegenen Tonstudio in Südfrankreich konnten Watts und seine Jungs (u.a. Gitarrist Marian Menge, Bassist Steve Forward, Drummer Jamie Bush und Keyboarder Adrien Rodes) eine schöne Mischung mixen. „Man, Man, Man“ kommt stampfend daher, „Sensual Beings“ sehr eindringlich und das man lieber betäubt sein möchte in dieser schweren Zeit, dafür sorgt „The Anaesthesist“. Insgesamt ein sehr reifes Album. Rumgeeiert wird hier nicht.

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