Progressive Metal
InsideOut/Sony
01.07.2016
www.fateswarning.com
Tracklist:
- From The Rooftops
- Seven Stars
- SOS
- The Light And Shade Of Things
- White Flag
- Like Stars Our Eyes Have Seen
- The Ghosts Of Home
- Theories Of Flight
Ich bin mir ziemlich sicher, dass die meisten von euch das neue Fates Warning Werk „Theories Of Flight“ bereits in den Regalen stehen hat, denn anders kann man sich den Chartseinstieg in den deutschen Albumcharts auf Platz 12 (!) nicht erklären. Diejenigen, die das Album noch nicht haben, sollten sich unbedingt es noch kaufen und wer Fates Warning nicht einmal kennt, der geht erstmal in die Ecke, schämt sich, danach unverzüglich an der Uni anmelden und Heavy Metal Geschichte studieren! Kein Abitur vorhanden? Auch nicht schlimm, dann eben Wikipedia checken!
Fates Warning, eine der Großmeister des Progressive Metal spendieren uns ihr zwölftes Studiowerk und das, was sie uns präsentieren ist unglaublich. UNGLAUBLICH GEIL!
Wenn man bedenkt, dass Ende April Fates Warning im Original Line-Up (John Arch (V.), Jim Matheos (G.), Frank Aresti (G.), Joe Dibiase (B.) und Steve Zimmerman (Dr.)) ihre 1986er Göttergabe „Awaken The Guardian“ auf dem Keep It True Festival (als Europa-Exklusive Show) spielten und rund zwei Monate später dann das aktuelle Line-up (Ray Alder (V.), Jim Matheos (G.), Joey Vera (B.) und Bobby Jarzombek (Dr.)), eine neue CD veröffentlichen, könnte man meinen das die Nostalgiker nur schwer wieder mit den jetzigen Fates Warning konform werden könnten. Aber Jim Matheos scheint den richtigen Ansporn gefunden zu haben, denn das neue Material, mit dem er im Januar 2015 begonnen hatte zu schreiben, ist das Beste was er seit (mindestens) dem 97er Album „A Pleasant Shade Of Grey“ komponiert hat. Noch immer bin ich sprachlos, wenn ich die beiden himmlischen Epen `The Light And Shade Of Things` und `The Ghosts Of Home` höre, denn trotz der Länge von jeweils mehr als zehn Minuten, ist die Balance zwischen Dramatik, Melodie, Härte und Herz einfach famos!
Und Balance ist genau das richtige Stichwort: Waren die Vorgängerscheiben stellenweise einen Tick zu sperrig und konnten sich nicht richtig entfalten, findet man hier die perfekte Ausgewogenheit zwischen progressiver Sperrigkeit und melodischer Eingängigkeit. `From The Rooftops` (Ja!), ´Seven Stars (Aaah!!!), `SOS´ (Aaaaah!!!!), ´White Flag (Ohjaaaaaa!!!!) und `Like Stars Our Eyes Have Seen´ (Oh Gott, JAAAA!!!!) sind alles Lehrstunden, das andere Bands einfach mal locker in atomare Bestandteile pulverisiert.
Aber es liegt auch auf der Hand was, neben der musikalischen Qualität, „Theories Of Flight“ so herausragend macht: Zum einen das Talent von Jim Matheos diese feinen Melodien zu zaubern, die Gänsehaut und Emotionen erzeugen zu lassen, dann die traumhafte Produktion, die die Gitarren so wunderbar klar aber auch warm klingen lässt (produziert wurde die Scheibe von: siehe da, Jim Matheos!) und zu guter Letzt, Sänger Ray Alder, der viel zu wenig Beachtung in der Metalszene bekommt, obwohl er alles überstrahlt mit seiner sensiblen aber ausdruckstarken Stimme. Die ist wirklich ganz großes Kino!
Also, fackelt nicht lange, nehmt eure Beine in die Hand und holt euch „Theories Of Flight“. Denn, auf die Frage, ob wir hier ein weiteres Albumhighlight für diese Jahr haben, kann man dies nur beantworten mit: „Aber sowas von…“