Start CD / DVD Reviews Faderhead: FH3 (2008)

Faderhead: FH3 (2008)

Faderhead: FH3 (2008)
Faderhead: FH3 (2008)
Valerie Rentsch
L-Tracks
10.10.2008
www.faderhead.com

Tracklist:

  1. Electrosluts Extraordinaire
  2. Acquire The Fire
  3. Still Missing
  4. Another Dead Boy
  5. Let Me Go
  6. Fuck What You Heard
  7. Hammer of the Gods
  8. TZDV
  9. Here With You
  10. Zigzag Machinery
  11. Mr. Fetus

 

Faderhead hatte das Ende seiner Zusammenarbeit mit Indigo und somit auch das seiner musikalischen Karriere schon verkündet, als der Hamburger sich erneut seinen Fans zuwendete und FH3 ankündigte. Bei L-Tracks bekäme der Musiker einen höheren Anteil von den Verkaufseinnahmen ab, was das Weitermachen ermögliche, schrieb Faderhead vor einigen Wochen auf seiner Homepage. Das neue Album ist nun da und steht vor der Aufgabe, den Hörer mit mindestens genauso einzigartigen, clubtauglichen und wunderbaren Arrangements zu betören wie sein Vorgänger, ohne ihn zu kopieren.

Wie FH1 und FH2 ist auch FH3 sehr abwechslungsreich. Das Spektrum reicht in elf Songs von der sanften Elektroballade „let me go“, über popigere Gefilde in „here with you“ bis hin zu stampfenden Clubtracks, die den größten Teil des Albums ausmachen. Faderhead hat es dabei wieder geschafft, jedem Song FH-Charakter zu verpassen, lässt aber keines seiner Kinder ohne das passende Accessoire gehen. So fiept in „acquire the fire“ der Synthesizer, dass es einem kalt den Rücken runterläuft, treten in „TZDV“ erstmalig einige deutsche Zeilen auf, verstärkt in „fuck what you heard“ sein Knurren sarkastisch die Aussage des Textes und erweckt in „let me go“ Gastvokalist CB/Feindsystem mit starker Stimme den Song zum Leben. In diesem Track sind außerdem erstmalig auch orchestrale Parts verarbeitet; auf Gitarren oder andere Instrumente verzichtet Faderhead allerdings auch auf FH3 völlig. Seine sanfte Gesangsstimme setzt FH auf diesem Album akzentuierter ein als auf vorigen Werken. Häufiger zu hören ist dafür eine Art Sprechgesang, der mal weniger, mal mehr bearbeitet gut in die Stücke passt. Auch die kraftvollen Shouts, wie wir sie aus „Noisebastardz“ (FH2) kennen, platzen öfters aus Faderhead heraus.

Insgesamt ist, wenn man das beim dritten Album schon sagen kann, FH3 ein typisches Faderhead Album geworden. Die elektronischen Beats, die sich in keines der dunklen Genres so richtig reinstecken lassen wollen, aber trotzdem offensichtlich in diese Richtung gehören, sind manchmal gefühlvoll, meistens infizierend, immer aber absolut Faderhead.

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