Extol: Blueprint (2005) Book Cover Extol: Blueprint (2005)
Paul-Eduard Rück
Century Media
21.02.2005
www.extolweb.com

Tracklist:

  1. Goriana
  2. Soul Deprived
  3. In Reversal
  4. Pearl
  5. From The Everyday Mountain Top
  6. Another Adams Escape
  7. The Things I Found
  8. Lost In Dismay
  9. Essence
  10. Void
  11. The Death Sedative

 

Als ich mich gerade wieder in die neue Scheibe von Extol eingehört habe, erinnerte ich mich an meine Gedanken beim erstmaligen Hören der Platte. Was zum Teufel ist das? Warum hörst du dir - wo du doch nicht auf sowas stehst - diese CD an?

Doch man soll halt nicht immer einen ersten Eindruck auf ein Gesamtwerk herunter brechen. Also lies ich die CD weiter laufen und erkannte das durchaus hörbare Melodien zwischen vielen verschiedenen Einflüssen und Klängen versteckt sind.

Es fällt schwer über eine Band bzw. ein Album zu schreiben, wenn man die Vorgeschichte nicht kennt. Extol haben in ihrer Bandgeschichte - so sagt es die Bio - bereits einige sehr erfolgreiche Alben produziert. Immer mit wechselnder Bestztung, um letztendlich für die neue Scheibe wieder bei altbekannten Mitstreitern zu landen. Aber kommen wir zurück zur Platte.

Gleich der erste Song knallt gleich so richtig rein. "Gloriana" brüllt einem sofort ins Ohr und hämmert dort erstmal ne Weile rum, um dann urplötzlich in melodische Verschnaufpausen zu wechseln. Ständige Wechsel von 0 auf 100 reißen den Hörer hin und her. Und genau das ist das interessante an dieser Platte. Im Stil des Openers geht auch der 2. Song weiter - und als wäre es nicht schon genug für den verwöhnten Hörer, setzen Extol mit "Soul Deprived noch einen oben drauf. Der Brüllgesang überwiegt in diesem Song und kämpft abwechselnd mit dem klaren Gesang gegen die Attacken der Drums und der Gitarren an. Es geht jedoch unentschieden aus!

Mit "In Reversal" präsentieren sie für mich den besten Song der Platte. Er ist sehr (sehr überraschend) atmosphärisch gehalten und kraucht sehr schwerfällig aus den Boxen in die tiefsten Gehörgänge. In dieser Manier macht auch "Pearl" weiter.Doch genug der ruhigen atmosphärischen Klänge. Kommen wir zurück zu "From The Everyday Mountain Top" lassen uns erneut heftigste Brüllattacken ins Gesicht schleudern. "Another Adam´s Escape" beginnt wieder sehr verspielt, und lässt einen verschnaufen. Kurze Brüllattacken unterbrechen den sonst ruhig gehaltenen Song immer wieder.

"Lost In Dismay" - eine Ballade? Ja richtig. Hier ummalen die Jungs den Hörer mir schmalzigen - balladesken Melodien die einfach nur störend auf einem solchen Album sind. Für mich ziemlich unverständlich waren die Jungs versuchen es jedem Recht zu machen. Ein Stilbruch würde ich sagen, andere vielleicht absolut Extol-typisch (dazu bin ich zu Extol-unkundig). Mit "Essenz", "Void" und "The Death Sedative" endet ein Album voller Überraschungen.

Fazit:
Extol werden bestimmt kein all-time-favorite bei mir, aber dennoch ist es eine Scheibe die seine Vorzüge hat. Nicht auf den ersten Blick ersichtlich - aber vielleicht ist genau das der Reiz an der Sache!

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Torsten Volkmer
Volkmr, der Gründer des ehemaligen Goth-Zine.de, verdingt sich „selbst und ständig“ als Linsenputzer bei volkmr fotografie ihm seine Knipsklitsche, hat sich als Chefredakteur 2.0 selbst recycelt, die Metalfriese abgeschüttelt und kämpft mit be subjective! erfolgreich gegen hausgemachte Langeweile, Schubladendenken und seine Profilneurose an. Manchmal darf er auch die RedakteurInnen rumfahren oder Wassereis abstauben.