Spinefarm Records
27.02.2009
www.entwine.org
Tracklist:
- Soul sacrifice
- Strife
- Dying moan
- Beautifully confined
- Lost in my denial
- Greed of mankind
- Dead by silence
- Hollow
- Caught by desire
- Say goodbye
Entwine, ursprünglich als Death Metal Band gegründet, sind bereits seit 14 Jahren im Geschäft. Ihren Durchbruch schafften sie allerdings erst nach sechs Jahren und einem stilistischen Richtungswechsel zum Goth Metal Genre, mit ihrem zweiten Album "Gone" (2001).
In den folgenden Jahren gewann die Band zunehmend an Popularität, nicht nur im heimischen Finnland, sondern in ganz Europa. Einer der Gründe für den Erfolg ist sicherlich Mika Tauriainens (ShamRain) signifikante und charismatische Stimme, die manchmal ein bisschen an Lauri Ylönen erinnert. Nach dem Kassenschlager "Gone" floppte jedoch das dritte Album "Time of Despair" (2002), und erst mit "DiEversity" (2004) gelang der Band ein weiteres Erfolgsalbum. Die Platte erreichte Platz 11 in den einheimischen Charts. "Fatal Design" (2006) hingegen schwächelte wieder, mit zwar guten, aber teilweise zu eingefahrenen Songs im typischen Entwine-Stil, und das obwohl die Scheibe um einiges rockiger und heavier ist als ihre Vorgänger.
Mit ihrem brandneuen Album "Painstained" (2009), fahren Entwine auf dieser Schiene weiter; mit einem etwas raueren Sound als zuvor.
Der erste Song "Soul Sacrifice" ist allerdings nicht die Art von Einstieg, den man von einer Goth-Poprock-Band erwartet. Bombastische Klänge gibt es nach wie vor, aber es sieht zumindest am Anfang so aus, als hätten Entwine sich entschlossen, mehr Tempo einzuschlagen. Das nächste Stück "The Strife" scheint den erneuten Richtungswechsel im robusten Stil zunächst zu bekräftigen. "Dying Moan" kommt danach jedoch wie eine Mischung aus Popelementen mit sägenden Gitarrenriffs daher. "Beautifully Confined" ist wiederum poprockig, und erinnert streckenweise an Bands wie Negative oder Lovex. "Lost In My Denial" ist gespickt mit groovigen Grunge-Elementen, während "Greed Of Mankind" auf heavy-poppige Weise ins Ohr geht.
Meiner Meinung nach kann man Entwine spätestens nach "Painstained" nicht mehr wirklich dem Goth Metal Genre zuordnen. Das Album ist insgesamt gut, mit den gewohnten Entwine-Elementen, jedoch fehlt die gewisse Stimmigkeit unter den Songs, die eine Platte als Gesamtwerk harmonisch abrundet. Man merkt, dass Riitta Heikkonen (ehemals Keyboards) im Hintergrund eine Lücke hinterlassen hat, die auch durch noch so schöne elektronische Effekte nicht zu füllen ist. Diese Tatsache trägt sicherlich dazu bei, dass es den Songs zeitweise an Energie und Gewagtheit mangelt.
Auch hat man das Gefühl, dass die Band von einem (harten) Extrem am Anfang der Platte ins (seichte) andere fällt. Die Ballade "Say Goodbye" ist ein gelungener Ausklang für das Album, es dürfte allerdings gern etwas rockiger sein. Persönlich würde ich "Painstained" als Entwine-Übergangsalbum bezeichnen. Es ist offensichtlich, dass sich die Band in einem Umbruch befindet; es hat jedoch den Anschein, als wäre man momentan noch unentschlossen, in welche Richtung es zukünftig gehen soll.