Warner Music
12.06.2009
www.entershikari.com
Tracklist:
- Common Dreads
- Solidarity
- Step Up
- Juggernauts
- Wall
- Zzzonked
- Havoc A
- No Sleep Tonight
- Gap In The Fence
- Havoc B
- Antwerpen
- The Jester
- Halcyon
- Hectic
- Fanfare For The Conscious Man
Happy Hardcore brings us more Happy Times! Zwei Jahre nach dem Vorgänger-Durchstarteralbum „Take It To The Skies“ sind Enter Shikari zurück. Und der Hype bleibt ungebremst. Mindestens genauso stark und wild wie auf dem ersten Album, nur erfahrener und professioneller und das ohne eintönig zu wirken.
Diese Voraussetzungen nach den ersten Erfolgen zu erfüllen war sicher nicht einfach für die jungen Burschen von Enter Shikari. Darum vielleicht die lange Zeit für die Arbeit an „Common Dreads“ und das Warten hat sich gelohnt. Der Stil der Band, sprich die konfuse Mischung aus harten Gitarren, Elektro, Screaming und Metal bleibt erhalten und wurde ausgefeilt. Sänger Rou setzt verstärkt an „The Streets“ anlehnenden Sprechgesang ein, denn der geborene Sänger ist er nach wie vor nicht (was aber schon beim ersten Album nicht im Geringsten gestört hat). Hervor sticht diesmal der britische Akzent, der nun nicht weiter verborgen bleibt sondern offensichtlich verstärkt in den Vordergrund gerückt wird – super, ich zumindest steh da total drauf!
Auch die Qualität der Aufnahmen hat sich um das vielfache gesteigert. Hatte man auf dem ersten Album oftmals eine Spur zu stark im Hintergrund, stimmt hier das Mischverhältnis. Die Gitarren brettern, die Drums knattern, der Gesang bleibt clean und all das ohne die elektronischen Parts zu vernachlässigen (was bei „Take It To The Skies“ leider viel zu oft der Fall war). Das kann man auch sofort bei dem nach dem Intro folgenden „Solidarity“ erkennen. Da werfen Enter Shikari gleich ihr gesamtes Repertoire in den Raum. Da kommt Freude auf und auch der Backgroundgesang hat sich verbessert.
Die Zusammenarbeit mit Produzent Andy Gray war nicht nur in der Qualität der Aufnahmen hilfreich. Die Songs sind strukturierter und besser ausgearbeitet. Enter Shikaris Stärken wurden hervorgehoben und die bereits verwendeten Stile wie Techno, Trance und Metal variieren nun sogar noch mit Dubsteb, Jungle, 2Step und Jump-Dance-Elementen. Es gibt laute, ungestüme Stücke wie „Solidarity“ oder „Juggernauts“, als auch ruhigere, Atmosphäre schaffende Tracks wie „Gap In The Fence“. Auch textlich zeigen die Jungs ihr Schreibtalent und singen nicht nur (wie man bei der Nintendomusik vielleicht denken könnte) Heile-Welt-Songs, sondern gehen es auch ein wenig kritischer an.
Enter Shikari liefern hier wirklich eine großartige Weiterentwicklung ab. Dynamik und Facetten ohne Ende. Bei soviel Unterschieden kommt es natürlich vor, dass einige Stücke nicht gefallen, andere dafür umso mehr. Meiner Meinung nach ist das Album jedoch überraschend genial ausgefallen und wer „Take It To The Skies“ und den Enter Shikari Stil an sich mag, liegt mit „Common Dreads“ völlig richtig. Die Jungs sind immer noch einen Schritt voraus und ich hoffe ihre Verrücktheit bleibt uns noch lange erhalten!