Start CD / DVD Reviews End Of Green: Void Estate (2017)

End Of Green: Void Estate (2017)

End Of Green: Void Estate (2017)
End Of Green: Void Estate (2017)
Dark Rock
Napalm Records
18.08.2017
www.endofgreen.de

Tracklist:

  1. Send In The Clowns
  2. Darkside Of The Sun
  3. The Door
  4. Head Down
  5. Crossroads
  6. The Unseen
  7. Dressed In Black Again
  8. Mollodrone
  9. Worn And Torn
  10. City Of Broken Thoughts
  11. Like A Stranger

Vier Jahre hat es gedauert, bis sich End Of Green mit etwas Neuem zurückmelden. Doch das Warten hat sich gelohnt. Zum 25-jährigen Bandjubiläum gibt es nicht weniger als eine geschlagene Stunde Dark Rock made in Stuttgart auf dem neuen Album „Void Estate“.

Mr. Darkness und seine Kollegen haben es diesmal etwas ruhiger angehen lassen. Gewürzt mit einer ordentlichen Prise Düsternis ist dieses melancholische Werk einmal mehr ein treuer Begleiter durch graue Herbst- und Wintertage. Album für Album konnte man kontinuierlich kleine, interessante Entwicklungen erkennen. Nun sind End Of Green bei reduzierten und größtenteils langsamen Songs gelandet. Die härteren Metalelemente wurden stark reduziert bis gänzlich weggenommen und machen Platz für klare Strukturen, welche die einzigartige Stimme von Sänger Michelle Darkness und somit auch die Lyrics in den Vordergrund rücken. Das ist zwar nicht immer vorteilhaft bei einer deutschen Band, da die Englischkenntnisse meist nicht einwandfrei sind, doch in diesem Fall halten sich die Denglish Aussetzer im Rahmen.

Beim ersten Durchhören erscheint das Gesamtresümee etwas eintönig, doch das musikalische Können zeigt sich in den Feinheiten, wenn hier und da ein besonderer Riff auftaucht und die Atmosphäre bereichert. Soli oder instrumentale Spielereien findet man lediglich an Stellen, an denen sie den Song auch tatkräftig unterstützen und verbessern. Unnötige Details wurden dezimiert. Ein absoluter Grower – je öfter man es hört, desto mehr entdeckt man.

Wie immer schaffen es End Of Green ihre Individualität zu behalten und sich nicht in Schubladen stecken zu lassen. Sie bewegen sich von Doom zu Rock und wenn sie Lust dazu haben wieder mehr in die Gothic Richtung. Dieser Spielraum sorgt für genügend Facetten, um den Spannungsbogen oben zu halten. Man hört, dass die Musik aus der Seele kommt und dies macht sie so unwiderstehlich. Die tiefgründigen Songs berühren, man kann den Schmerz mitfühlen - diese Besonderheit schaffen die Stuttgarter bei jedem Album aufs Neue. Diese Hingabe wirkt von der ersten Sekunde ansteckend und lässt den Hörer in die EoG Welt versinken.

Vielleicht ließ die Eigenproduktion von Michelle Darkness in den Darkland Studios die Band noch mehr zu sich finden. Das Album klingt in sich stimmig, es gibt keine Ausreißer. Nichts wirkt erzwungen oder gepresst, man hört dass hier alles echt ist. Jeder Song ist für sich ein Schmuckstück und zusammen ergibt dies ein gelungenes Werk. Hier beweisen End Of Green einmal mehr, dass sie im Bereich des Düsterrock zu Recht ganz weit oben sind.

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