End Of Green: The Sick’s Sense (2008) Book Cover End Of Green: The Sick’s Sense (2008)
Silverdust
15.08.2008
www.endofgreen.de

Tracklist:

  1. dead city lights
  2. killhoney
  3. anthem for a new wave
  4. hurter
  5. die lover die
  6. let sleeping gods lie
  7. my crying veins
  8. pain hates me
  9. the sickness crown
  10. ghostdance
  11. sunday mourning
  12. bury me down (the end)

Gute drei Jahre war es still um End of Green und nun erscheinen die Stuttgarter mit einem so umwerfenden Album auf der Bildfläche, dass einem Hören und Sehen vergeht. Fuhr die Band mit den letzteren Werken die sichere Schiene mit klarem, gängigem Düsterrock, so erfinden sie sich mit „The Sick’s Sense“ komplett neu, frischen ihren Stil auf und bleiben doch sie selbst.

Die übliche vorrangige Melancholie wirkt nun eher aus dem Hintergrund heraus als sich wie sonst mit großer Präsenz zu zeigen. Die mit Gefühl geschriebenen und eingefangenen Songs und Atmosphären variieren von Metal über Goth, gemischt mit Rock und angereichert mit 80er Einflüssen. Eine atemberaubende Mixtur, die zeigt dass in End of Green bei Weitem mehr steckt als in so manch anderer Band des Genres. Schublade auf und rein? Nicht mit End of Green. Alleine der Opener „Dead City Lights“ der nach Dead End Dreaming geschrieben wurde, stellt einen zackigen Rocksong dar, der erst überrascht (hatte man doch mit einem weit trübsinnigeren Song zu Beginn gerechnet) und dann in seinen Bann zieht. Man bekommt den Drang dieses Stück sofort live sehen zu wollen. Und noch so ein Brecher folgt mit der aktuellen Single „Killhoney“ – schnell, mit raffinierten Riffs und gut eingefädelten Tempowechsel begeistern sie mit Kreativität und der Offenheit gegenüber Neuem. Eine ultimative Rockhymne findet sich in „Anthem For A New Wave“ und balladesk sorgt „Sunday Mourning“ für träumerische, melancholische Stimmung (man sieht hier nicht nur am Albumtitel, dass End of Grenn immer noch gerne und gekonnt ihre Wortspiele einsetzen). Hart geht’s bei „The Sickness Crown zu“ und eine Prise 69 Eyes weht zu „Die Lover Die“ herüber.

Die Band scheint sich innerhalb des Albums immer wieder neu zu erfinden. Von Song zu Song gibt es Neues zu entdecken und ein jeder steckt voller Überraschungen. Unvorhersehbar und wunderbar abwechslungreich ohne den roten Faden zu verlieren. Dass in dem Werk ausschließlich Herzblut steckt ist unüberhörbar.

Offensichtlich wurde der sichere Bahnhof der immer funktionierenden Musik verlassen und die Band scheint ihrer schier endlosen Kreativität freien Lauf zu lassen… wir sind froh darüber, denn der Schritt nach vorne bringt nur Positives im Falle End of Green mit sich. Man könnte sagen nach 15 Jahren Bandgeschichte ist mit „The Sick’s Sense“ der vorläufige Höhepunkt erreicht… hoffen wir, dass er anhält und vor allem noch ganz viele folgen werden.

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Melanie Schupp
Melanie – the fucking awesome face from outer space – Schupp, ist Freizeitzombie, der Alptraum jedes Metalldetektoren, HardcoreBraut und schippert von Hamburch auch mal über den Musicheadquarter. Als kleine Schwester Edward Scissorhands, hat sie das zweite Gesicht, schreibt ihre Texte mit Kunstblut und Kajal und bringt Farbe in jeden Fotograben.