Red Ink
13.04.2007
www.myspace.com/dunesite
Tracklist:
- Bloodlines
- A Blast Beat
- Robot Beat
- Why Discipline Control?
- Go Go Valentina
Okay… es ist bereits 01:30 Uhr und ich höre mir seit Stunden die CD – nein besser gesagt die fünf Lieder lastige EP einer Band namens Dúné an. Und ich komme immer wieder bei demselben Punkt an: der Sprachlosigkeit. Es gibt viele Worte, die diese CD beschreiben könnten, doch ich denke das Treffendste ist schlichtweg: „genial“.
Es passierte im Fitnessstudio auf dem Crosstrainer. Ich sah das Video der aktuellen Single „Bloodlines“ nur auf dem Screen, da meine Kopfhörer gerade bei den Simpsons eingestöpselt waren. Doch allein die wenigen Bilder, die ich von dem Video zu Gesicht bekam, ließen keinen Zweifel daran, dass mir der Song gefallen würde. Graublaue Lichtstimmung, androgyne Jungs, minimal versteckt erotische Bildsprache und jede Menge jugendlicher Ausgelassenheit. Ein wenig Zeitraffer-Mode und ein Styling der Bandmitglieder, das zwischen Indie-Britpop und 80er Flair schwankte. Und als ich dann kurz umzappte und die restlichen Töne des sich dem Ende nahenden Liedes vernahm war mir klar, dass ich DAS unbedingt haben müsste. Leider wurde der Songtitel nicht mehr eingeblendet. So ein Ärger. Jedoch nichts konnte mich davon abhalten die CD zu ordern und nach 2 Tagen hatte ich herausgefunden, dass es sich um die Band Dúné aus Dänemark handelte.
Alleine die Songs auf der offiziellen myspace Site der blutjungen Band sprechen für sich! Ein Gedicht! Alles was gerade so absolut hip ist in Sachen Gitarrenmusik, der gesamte Britrock also, ist enthalten. Dies jedoch nicht ohne Punk, sowie – und das ist das absolut abgefahrenste – 80er Einflüsse. Die elektronischen Keys, die hie und da reintönen bringen eine Frische und Dynamik in die Songs und setzen der sowieso schon beeindruckenden Songstruktur das Sahnehäubchen auf. Dem musikalischen Können und der Experimentierfreudigkeit sind hier keine Grenzen gesetzt und Dúné verbinden die unterschiedlichsten musikalischen Einflüsse ohne Probleme. Sie verwandeln die verwendeten Elemente in nichts neues, das nicht schon Kollegen wie Bloc, Monkeys oder Kaisers auch schon fabrizieren, jedoch ist das Altgewohnte ordentlich aufgemotzt und mit einem jugendlichen Pepp so grazil mit Akzenten bespickt, dass sich Dúné abheben und sich einen Wiedererkennungswert verschaffen.
Vor allem das fast balladeske Stück „Go Go Valentina“ hinterlässt einen bleibenden Eindruck nach dem sowieso fetzenden Einstieg „Bloodlines“.
Komisch, dass man bis dato noch nicht viel mehr von Dúné gehört hat. Denn sie wären die perfekte Band, die man ungehemmt hypen könnte! Mal sehen was in naher Zukunft so alles aus der Trickkiste von Dúné kommt und vor allem was auf Dúné selbst zukommt.