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Draconian: A Rose For The Apocalypse (2011)

Draconian: A Rose For The Apocalypse (2011)
Draconian: A Rose For The Apocalypse (2011)
Napalm Records
24.06.2011

Tracklist:

  1. The Drowning Age
  2. The Last Hour Of Ancient Sunlight
  3. End Of The Rope
  4. Elysian Night
  5. Deadlight
  6. Dead World Assembly
  7. A Phantom Dissonance
  8. The Quiet Storm
  9. The Death Of Hours
  10. Wall Of Sighs

Die schwedische Band Draconian ist eine produktive Truppe: Nach dem Erscheinen ihres Debüt-Albums "Where Lovers Mourn" (2003) brachten sie im Abstand von ein bis zwei Jahren drei weitere Platten heraus: "Arcane Rain Fell" (2005), "The Burning Halo" (2006) und "Turning Season Within" (2008). Auf ihr neuestes Werk "A Rose For The Apocalypse" mussten die Fans allerdings etwas länger warten, doch Vorfreude ist ja bekanntlich die schönste. Am 23. Juni 2011 ist es nun endlich so weit: Mit ihrer neuesten Scheibe "A Rose For The Apocalypse" präsentieren Draconian ein neues Opus der schwermütigen Extraklasse.

Die Thematik der zehn neuen Songs ist zwar durchgehend dieselbe, dennoch handelt es sich hier nicht um ein Konzeptalbum mit einem sich durch die Texte ziehenden roten Faden, sondern schlicht um eine in sich stimmige Zusammenstellung melodramatischer Stücke, die sich vorwiegend mit dem Unheil und der Zwiespältigkeit der menschlichen Gattung und der Natur beschäftigt.

Verglichen mit dem vor drei Jahren veröffentlichten Vorgänger "Turning Season Within" klingt das neue Material stilistisch merklich finsterer und dramatischer, und entspricht damit bestens der bereits im Albumtitel angedeuteten Weltuntergangsstimmung.

Gleich mit dem Einstiegssong wird die düstere Vorahnung offenbart: Das epische "The Drowning Age" zieht den Hörer mit seinen schweren gothic-rockigen Metal-Gitarrenriffs, verspielten Melodien, einem schwermütigen Mittelteil, und Frontman Anders Jacobsens rauen Vocals in apocalyptische Abgründe, versüßt nur durch den teilweise fast engelsgleichen Gesang seines weiblichen Counterparts Lisa Johansson.

Nun ist das Konzept "Maskuline Rohheit kontrastiert feminine Sanftheit" nicht neu, und es gibt diverse Metalbands, die mit einer ähnlichen Konstellation eines Frontman/-frau-Duos arbeiten. Johansson und Jacobsson jedoch sind ein perfekt aufeinander abgestimmtes Team, das bereits lange vor ihren anderen Musikerkollegen in dieser Zusammensetzung miteinander Songs einspielte.

Nach dem bombastischen Einstieg, fahren Draconian eine etwas ruhigere Schiene. Das ohnehin schon schwermütige "The Hour of Ancient Sunlight" wird durch melodische Keyboards und zwar synthetische, aber nicht minder wirkungsvolle Streichorchester-Elemente noch emotionaler als es ohnehin schon ist.

Beim rockigeren “End of the Rope”  gehen vor allem die rhythmischen Schlagzeugeinlagen von Drummer Jerry Torstensson sofort ins Ohr  - ein Song, der live zum Headbangen einlädt, dann aber interessanterweise mit einem langsamen Keyboard-Outro endet.

"Elisyan Night" möchte man beim ersten Anhören fast schon als Popsymphonie abstempeln, wenn da nicht die die wunderbar dröhnenden Gitarren am Anfang des Stückes wären, die aber leider im weiteren Verlauf des Songs nicht wieder in den Vordergrund gelangen. Das wird allerdings durch Jacobssons ungeschliffen animalischen Gesang wieder wettgemacht. Die Kombination verschiedener Stile verleiht dem Song eine ausgereifte Komplexität, die die Nummer hörenswert macht.

Weitere besonders hervorzuhebende Stücke sind das morbide "Deadlight", "Dead Word Assembly", A Phantom Dissonance" und der vorletzte Song des Albums, "The Death of Hours".

Draconian sind eine Band, die ihrem Image treu bleiben, anstatt sich an Neuem zu versuchen. Wobei es auch gar nicht notwendig ist, den Doom Metal neu erfinden, oder die Fans mit innovativen Stücken von ihrem Potential zu überzeugen zu wollen. Diese Band weiß was sie draufhat, und liefert stattdessen ausnahmslos qualitativ hochwertige Alben ab, die für sich selbst sprechen.

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