Diorama: Zero Soldier Army (2016) Book Cover Diorama: Zero Soldier Army (2016)
Accession (Indigo)
09.09.2016
www.diorama-music.com

Tracklist:

  1. Zsa
  2. Off
  3. Defcon
  4. Beta
  5. Smolik
  6. &
  7. Polaroids
  8. Reality Show
  9. Amnesia Club
  10. Comfort Zone
  11. Nebulus
  12. Stay Undecided

Diorama, WOW. Seit nun mehr 2013 kein neues Album mehr und dann das. Ich bin zwar erst bei Track drei angekommen, aber bin noch immer nicht so begeistert, wie es hätte sein müssen. Das letzte Album war für mich Tage und Wochen ein Dauerplayer! Bisher fehlt mir hier noch der Faden. Dabei hat Torbens Stimme auch weiterhin diesen melancholisch traurigen Unterton.

Der Wiedererkennungswert ist somit sehr hoch. Dabei wird schon in der Ankündigung von sehr typischem Diorama-Sound gesprochen. Zitat: ...dark electro, indie and progressive rock...“ Der Rest der Ankündigung wie so oft in letzter Zeit leider vom Bezug her das Selbe wie immer. Krise und Unsicherheit, sowie der um sich greifende Nationalismus. Dabei möchte ich nicht mal inhaltlich auf die Songs eingehen, denn Texte zu interpretieren... das soll jeder für sich machen. Dabei ist der dark electro sicher unüberhörbar. Einzig stört mich öfters der mitunter langweilige Beat zwischendurch. Zum Beispiel in „Beta“. Auch ist auffällig, das die aktuell vier Mitglieder der Band sich sehr experimentell mit verschiedenen Effekten auseinandergesetzt haben. Klar Electro ist mitunter „langweilig“ eintönig. Aber hier ist er echt störend. Dieses Lied ist so voller Energie, das, wenn man sich auf den Tanzrhythmus konzentriert, es komplett tanzbar wird, aber ohne alles, was dieses Lied aus macht.

Überhaupt ist der Spannungsbogen in einigen Songs schwierig. Vielleicht ist es aber auch so, das man dieses Album wesentlich häufiger hören MUSS, um sich darauf einlassen zu können. „&“ klingt so wie einfaches nettes Füllmaterial. Nett, aber eben nicht mehr. Ebenso kann als Füllmaterial der Song „Nebulus“ durchgehen. Komplett ohne Gesang und speziellen Höhepunkt. Aber im Vergleich zu anderen Songs immerhin nett für den Hintergrund. Einiges an kommerziellen Einflüssen wird es sicher gegeben haben. So ist der Druck auf Formationen wie eben Diorama bestimmt mit wachsendem Bekanntheitsgrad auch immer größer.

Vielleicht fehlte daher an einigen Stellen der Mut härter an die Sache heran zu gehen. Zumal nach dem letzten Album, welches ungleich besser war, wie ich finde, auch die Ansprüche weiter wachsen. Zwar blitzen immer wieder auch Elemente auf, wo man sich fragt, wird’s noch besser, oder war es das schon? Was mich aber am meisten stört, ist die Austauschbarkeit von verschiedenen Elementen. So erinnerte mich vieles an schon mal gehörtes. Von VNV über Solar Fake bis Rotersand wird so einiges wiedergefunden. Nur den Progressive Rock finde ich, so wie ich ihn kenne, hier kaum wieder! Ich denke das Album /die Band wird die Geister stärker scheiden, als es zuvor der Fall gewesen ist.

Um damit meinen Frieden zu finden, und ich bin zwar kein Fan, aber doch begeisterter Freund der Musik von Diorama, muss ich diesen Silberling noch einige male hören. Vor dem Kauf solltet ihr also unbedingt mal wo rein hören.

Anspieltipps:

  • off
  • Comfort Zone
  • Stay Undecided
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Oliver Garrandt
Oliver Garrandt ist ein ECHTER Fotograf! Echt jetzt!! Mit Betonung auf Graf, aber in der Regel inkognito, mit Verzicht auf Titel und jegliches Zeremoniell. Alles andere wäre albern und unpraktisch. Man erzählt sich, von Garrandts Sommerresidenz in Dings bei Bums sei soetwas wie das rebellische Knusperhäuschen der internationalen Anti-Low-Carb-more-Fat-Bewegung. Ein käseüberbackenes, solarbetriebenes Nudelparadies mit extradünnen Extras. Der blaublütige Pixelprommi is so fucking real und exclusiv, der lebt sogar seinen Hang zu Electro und alternativer Musik, „die gern auch Crossover Industrial und Metal beinhalten darf“, offen aus.