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Despairation: Music For The Night (2004)

Despairation: Music For The Night (2004)
Despairation: Music For The Night (2004)
Nadine Schmitt
Curzweyhl
22.11.2004
www.despairation.de

Tracklist:

  1. Music For The Night
  2. Drift
  3. Phantastronaut
  4. River Of Perdition
  5. Undergound Poetry
  6. Madrigal
  7. L'avion Ivre
  8. Asteroid YB5
  9. Firebird
  10. Moondrawn Awakening
  11. Proteus
  12. Zeitgeist
  13. April Mourning
  14. Song Of The Nightingale
  15. Nuit En Enfer
  16. Colourado Mindtrip
  17. Space Sound Park
  18. Penelope

Eine Scheibe, ganz der dunklen Nacht gewidmet: Despairations mittlerweile viertes Album trägt den Namen „Music For The Night“ und ist mit ganzen 18 Songs voll Träumerei und Sehnsucht bepackt.

Die 5 Gesellen der oberfränkischen Band brachten mit dieser CD die bisher abwechslungsreichste Scheibe heraus, auf der fleißig experimentiert wird und für jedermann etwas dabei ist: Interessanter Dark Rock, gespickt mit Gothic-Elementen, Metal-Klängen und elektronischen Einflüssen, teils recht ruhig, teils recht rockig.
Die Titel erzählen die Geschichte des Protagonisten Elias, der sich voll Sehnsucht und Weltfremdheit in eine Gedankenwelt begibt, in der er seiner verstorbenen Geliebten „symbolisch nachstirbt“, so Sänger Sascha Blach in einem Interview der Zeitschrift Legacy.

Schon mit dem zweiten Titel „Drift“ driftet der Hörer tatsächlich mit Elias ab in die von ihm aus Verzweiflung geschaffene, eigene Welt. Dieser Song hat – wie auch alle anderen – eine ohrwurmverdächtige Melodie und einen eingängigen Refrain. „Phantastronaut“ ist genauso aufgebaut wie der vorige Titel, leise beginnend und von Zeit zu Zeit etwas härter werdend, wobei die Klänge des Pianos die Melancholie Elias’ aber stets wahren.

Der „Asteroid YB5“ schießt dann an 8. Stelle am Hörer vorbei und entführt ihn in die symbolische Galaxie der Vergänglichkeit. Einer meiner Lieblingssongs auf dem Album ist Titel Nr. 11 „Proteus“, das Orakel der Meere, der einen wirklich interessanten, philosophischen Text hervorbringt. Ein kurzer Ausschnitt:

„Do thoughts need eyes to exist,
Or is the mind just a sham?
Reflections try to resist:
I think therefore I am!

Das Lied der Nachtigall, “Song Of The Nightingale”, befriedigt dann textlich wieder die romantischen Bedürfnisse der Gothic-Liebhaber und verzaubert einfach (mich zumindest). Das Abschlussstück „Penelope“ lässt Elias und Hörer aus dem flüchtenden Traum erwachen und am Grab der verstorbenen Liebe im kalten Regen zurück. Ein schaurig-prickelnd schönes Ende für „Music For The Night“

Wie oben schon gesagt also ein sehr abwechslungsreiches Werk, das vor allem ob der wirklich gut gelungenen Verknüpfung der Titel zur Leidensgeschichte Elias' einen dicken Pluspunkt verdient hat.
An der einen oder anderen Stelle fehlt dem Album dennoch das gewisse Etwas, symbolisch die energische Faust auf den Tisch oder der vor Verzweiflung in sich zusammensackende Körper. Die Scheibe hat viel Emotion, prägende und anregende Gedanken, Romantik, Melancholie und ein tiefes Seufzen, aber diese Gefühle könnten noch deutlicher dargestellt werden.

Nach anfänglichem Schwanken habe ich „Music For The Night“ aber in mein Herz geschlossen, insbesondere die Titel „Drift“, „Firebird“, „Proteus“, „Song Of The Nightingale“ und „Penelope“.
Etwas misslungen ist meiner Meinung nach leider der Einstiegssong „Music For The Night“, dessen Refrain irgendwie nicht den Erwartungen entspricht, die man an ein Lied mit dem Namen „Music für die Nacht“ hat. Klingt ein bisschen… schlaff.

Trotzdem erntet Despairation für dieses Album von mir ein großes Lob und ist auf jeden Fall weiter zu empfehlen.

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