Saol
05.11.2010
Tracklist:
- The Beast Must Die
- Despised Angel
- Saintanist
- Dawn
- Dead Emotion
- Serpent's Seal
- Beyond The Pale
- Disgraced
- King Of Greed
- Dream Shifter
- They Sow The Wind And Reap The Storm
Kurz vor dem Release des Damnation Defaced Albums „Beyond the Pale“ haben wir für euch schon einmal reingehört.
Es sind elf Songs auf einer CD mit einer Spieldauer von insgesamt 57 Minuten. Das Cover wird geziert von Dämonen - wie wir sie nach der letzten EP „Resurrection Stillborn - the blackest Halo“ aus dem vergangen Jahr kennen – welche im Begriff sind einen auf einer Kappelle empor stehenden Engel zu Fall zu bringen. Es ist düster, es ist hell, es verkörpert Hölle und Himmel, es ist der Untergang der letzten Zuflucht. Das klingt alles gar nicht so fröhlich, oder? Ich kann euch jetzt schonmal versichern, dass es definitiv nicht die Intention von Damnation Defaced war ein Gute-Laune-Album zu veröffentlichen.
Auf der neuen Platte wird dem alteingesessenen Damnation Defaced-Fan schnell klar, dass die Band sich zunehmend dem Progressive-Metal hingezogen fühlt. Die Weltuntergangsstimmung des Covers, in der gerade der letzten Tropfen Hoffnung verdampft, spiegelt den Sound absolut wieder. So wird etwa im einminütigen Interlud „Dawn“ ein beinahe liebliches Akustik-Riff geklimpert, welches gleich in den ersten Takten des darauf folgenden Songs „Dead Emotion“ brachial zerfetzt wird. In den elf Songs von „Beyond the Pale“ widerfährt dem Hörer ein ständiger Wechsel zwischen kurzer, verträumter Sonnenuntergangstimmung und unverhofftem Auftun der Erde, aus welcher unter Feuerhagel das Grauen aufsteigt, einem Hass, Gewalt und Melancholie ins Gehör presst und somit den Death-Metaller auf seine Kosten kommen lässt. Diese Szenarien sind gespickt mit ständigen Tempowechseln, simplen, aber dafür sehr eingängigen Soli, sowie gutturalem Gesang, der sich seit „Resurrection Stillborn - the blackest Halo“ noch einmal sehr erweitern ließ, was allerdings etwas gewöhnungsbedürftig ist.
Das Album kann eigentlich nicht als CD mit elf Songs beschrieben werden. Es handelt sich hier um ein Gesamtwerk, einer Harmonie in elf Akten, einem Märchen mit elf Kapiteln. Einzige Kritikpunkte von meiner Seite sind zum Einen die musikalischen Konstruktionen, die gern noch etwas komplexer, komplizierter und noch abwechslungsreicher sein dürften, zum Anderen, dass die neue – zweite – Stimmlage von Frontmann Philipp gewöhnungsbedürftig ist, wenn sie auch auch zugleich sehr gut ins Gesamtkonzept passt. Aber scheiß drauf: Für ein Debüt ist das Ding erste Sahne!