Caliban: Gravity (2016) Book Cover Caliban: Gravity (2016)
Metalcore
Century Media
25.03.2016
www.calibanmetal.com

Tracklist:

  1. Paralyzed
  2. Mein Schwarzes Herz
  3. Who I Am
  4. Left For Dead
  5. Crystal Skies
  6. Walk Alone
  7. The Ocean´s Heart
  8. BrOKen
  9. For We Are Forever
  10. Inferno
  11. No Dream Without A Sacrifice
  12. Hurricane

 

Puh, noch einmal Glück gehabt! Ich hatte schon die Befürchtung, dass die neue Caliban Scheibe “Gravity” auch so ein rotzlangweiliges Werk wird, wie der gleichnamige Film mit Sandra Bullock. Es war ja auch ein schlechtes Omen, denn seien wir mal ehrlich: Das Vorgängeralbum „Ghost Empire“ war eine Enttäuschung. Zumindest für mich. Ich war schockiert was ich da hörte und fragte mich, ob das noch die Caliban waren die mit „The Opposite From Within“ (2004) ihren Durchbruch schafften und mit den Nachfolgealben „The Undying Darkness“ (2006) und The Awakening“ (2007) zusammen mit Heaven Shall Burn die Speerspitze der deutschen Metalcore-Szene bildeten. Vieles war austauschbar und es blieb kaum was hängen. Und wie ist es nun? Haben sich meine Befürchtungen bewahrheitet? Die Antwort: Nein! Ganz im Gegenteil!

Caliban sind wiedererstarkt und präsentieren uns ihr wohl härtestes Album. Denn, auch wenn ich als Genre-Angabe „Metalcore“ gewählt habe, trifft das auch nicht (mehr) vollkommen zu. Caliban haben sich weiterentwickelt. Sie klingen düsterer, melancholischer und dreckiger als zuvor und haben in ihren Sound einen industrialen Klangteppich eingebaut, sodass einem Bands wie Strapping Young Lad bzw. Devin Townsend, Mnemic oder auch Chimaira in den Sinn kommen. Besonders die Entwicklung von Sänger Andy Dörner ist bemerkenswert! Hr. Dörner hat ein sehr markantes Organ und ist unverkennbar. Aber ihn erkannte man vor allem an seinen Growls/Shouts, die klangen als würde er sich übergeben. Hört euch nur mal den alten Gassenhauer `The Beloved And The Hatred´ an, dann wisst ihr was ich meine. Das war ein klassisches Trademark von ihm. Aber davon hört man nun nichts mehr. Dazu kommt noch, dass er nun auch cleane Vocals mit übernommen (Gitarrist Denis kommt hier nur noch in den Refrains ergänzend zum Zuge) und das hervorragend macht. Man höre nur mal `BrOKen`.

Apropos Gesang: Die Stimme im Hintergrund bei `The Oceans´s Heart` ist nicht, wie ihr vielleicht vermutet, auch von Andy Dörner, sondern von Arch Enemy Sängerin Alissa White-Gluz, die hier einen Gastbeitrag hat.

„Gravity“ (das hier nichts mit dem Weltall zutun hat, sondern sich auf persönlichere Themen bezieht wie Verlustängste, gescheiterte Beziehungen oder sonstige Dinge die einen herunterziehen) lässt alle Daumen, Fäuste und Pommesgabeln nach oben recken und bündelt dies in richtige fette Tracks. Der Opener `Paralyzed` ist mit einer klinischen Hookline gesegnet, der in Deutsch gesungene Track `Mein Schwarzes Herz` walzt dich nieder, mit `Left For Dead` und `Crystal Skies` haben wir auch Songs die mit „Mitten-In-Die-Fresse“-Parts ausgestattet sind und mit `Who I Am`, `Walk Alone`, `Hurricane` und `Inferno` haben wir richtige Ohrwürmer am Start.

Fazit:
Caliban haben mit „Gravity“ ihren vorherigen Ausrutscher „Ghost Empire“ wettgemacht und der Fan bekommt wieder ein richtig tolles Album der Ruhrpotter Jungs serviert. Was will man mehr? Vielleicht diesmal eine Top 5 Chartsplatzierung in deutschen Media Control Charts…

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Michael Gerlinger
Bei Mike handelt es sich im Einzelnen um allerhand mittelfränkische Verhandlungsmasse, ein wahrer Gentleman, ein wahrer Poet Den Löwenanteil seiner irdischen Sternzeit fristet Metalmike, wie wir ihn nennen, auf 49°17`60" N, 10°33`34" O in der Multi Media Abteilung eines Glücksgefühl-Sortimentas. In den 90ern war Gentlemicha der erste, der sich “Musik ist (mein) Leben!” auf die Pommesgabel hat tätowieren lassen, deswegen reichte das Taschengeld auch nicht für ‘ne Baumpatenschaft. Weil Metalmike jeden Tag einen Clown frühstückt, sperren wir ihn in der Regel statt Jack in die Box und füttern ihn für den Rest des Tages hauptsächlich mit Rock- und Metalscheiben, von Weichspülern bis hin zum richtig steilen Zeug à la Mgla, Lifelover und Co.