Blutengel: Schwarzes Eis (2009) Book Cover Blutengel: Schwarzes Eis (2009)
Out Of Line
13.02.2009
www.blutengel.de

Tracklist:

  1. Behind The Mirror
  2. Kind der Nacht
  3. City Lights
  4. My Nightmare
  5. Pure Life
  6. The Only One
  7. Dancing In The Light
  8. Schneekönigin
  9. My Darkest Night
  10. The Dream
  11. Dreh Dich nicht um
  12. Broken Girl
  13. Secret Places
  14. Schatten
  15. Nightfall

Einer der umtriebigsten Leute in der Szene aber auch nicht immer unumstritten in seinen Schöpfungen ist ohne Umschweife Chris Pohl. Kaum wer spaltet die Geschmäcker so sehr und doch sind seine Projekte auch sehr vielseitig. Andererseits bleibt da die Frage nach Qualität offen. Für mich ist Blutengel vielleicht das bekannteste, aber eben nicht unbedingt das Beste. Auch bei diesem Album stellte sich mir die Frage, was mir der Autor damit sagen will. Zweifelsohne ist alles sauber komponiert und produziert. Die Einlagen aller Sounds und Songelemente sind voller Melancholie und treffen den Ton auf den Punkt.

Zweifelsohne… Chris weiß was er kann und was er tut. Aber das macht das Album leider nicht besser wenn auch nicht schlechter, als das was er bisher unter dem Namen Blutengel gemacht hat. Bereits der Opener „Behind The Mirror“ ist nett. Der Sound überzeugt durch saubere Beats und wechselnde sphärische Klänge. Verträumte Texte sind definitiv der Fall von Blutengel! Aber es klingt wie eine Wiederholung von vielen anderen bereits gehörten Blutengel-Songs und Sounds. „Kind der Nacht“ überzeugt als Duett auch wie sonst alles bereits gehörte. So reiht sich Song an Song und nicht das es schlecht ist. Nein… Nur sind typische Rhythmen und der ewig gleiche Gesang von Chris nicht wirklich etwas Neues. Dem Fan sei gesagt. Das Album ist sauber und gut. Dem Melancholie verwöhnten sei ebenso gesagt, hier findest du zwischen all den technischen Beats und durch aus tanzbaren Songs viel Emotionalität, die einen in der Stimmung bestätigen können oder einen auch herausführen können. Dem DJ kann ich nur sagen, wenn du einfach mal was neues machen willst, dann lass die Finger davon, wenn du aber die Tanzfläche füllen willst, bist du mit dem einen oder anderen Song sicherlich gut bedient. Innovativ ist was anderes. Was aber nicht immer der Wunsch ist. So bleibt zu hoffen, dass Chris Pohl mit einem seiner „besseren“ Projekte weiterhin seinen kreativen Output beibehält.

„Dreh Dich NICHT Um“ ist so ein kleiner Lichtblick, der zumindest im Ansatz auch Terminal Choice zuzuordnen wäre. Denn auch wenn es den einen oder anderen Höhepunkt auf der CD gibt. Wirklich neu ist daran nichts. Ich hab mehr erwartet. Mit „Nightfall“ ist denn auch der versöhnliche sehr ruhige Ausklang. Ein freundlicher Abgang mit der Hoffnung, dass wieder besseres kommen möge.

Anspieltipps: „My Nightmare“, „Pure Life“, „Dreh Dich NICHT Um“

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Oliver Garrandt
Oliver Garrandt ist ein ECHTER Fotograf! Echt jetzt!! Mit Betonung auf Graf, aber in der Regel inkognito, mit Verzicht auf Titel und jegliches Zeremoniell. Alles andere wäre albern und unpraktisch. Man erzählt sich, von Garrandts Sommerresidenz in Dings bei Bums sei soetwas wie das rebellische Knusperhäuschen der internationalen Anti-Low-Carb-more-Fat-Bewegung. Ein käseüberbackenes, solarbetriebenes Nudelparadies mit extradünnen Extras. Der blaublütige Pixelprommi is so fucking real und exclusiv, der lebt sogar seinen Hang zu Electro und alternativer Musik, „die gern auch Crossover Industrial und Metal beinhalten darf“, offen aus.