Start CD / DVD Reviews Blutengel: Monument (2013)

Blutengel: Monument (2013)

Blutengel: Monument (2013)
Blutengel: Monument (2013)
Out of Line (rough trade)
15.02.2013
www.blutengel.de

Tracklist:

  1. A New Dawn To Rise (Intro)
  2. You Walk Away
  3. Kinder Dieser Stadt
  4. All These Lies
  5. Tears Might Dry
  6. Uns Gehört Die Nacht
  7. Die Zeit
  8. When I Feel You
  9. Willst Du?
  10. Nie Mehr
  11. Save Our Souls
  12. Deine Welt
  13. Lebensrichter
  14. Monument

Es gibt wenige Bands, die über Jahre hinweg die schwarze Szene formten und neue Trends setzten, zu einer solchen seltenen Art gehören Blutengel aber ganz gewiss. Das neue Studiowerk hört auf den Titel „Monument“ und bietet auf der Standard Edition insgesamt 14 brandneue Tracks, die es allesamt in sich haben. Für die treusten Fans hat man ebenfalls eine Deluxe-und eine Limited Box auf den Markt gebracht. So ist definitiv für jeden (Geldbeutel) was dabei.

Nach dem kurzen Intro startet das Album mit der ersten Single „Save our Souls“ und erinnert an die Anfänge der Band. Natürlich nicht ohne auf modernere Aufnahmetechniken zurückzugreifen. Ein klassischer Dark Electro Song, einfach gut gemacht. Mit „Kinder dieser Stadt“ versucht man erneut den unbeschreibaren Zusammenhalt in der schwarzen Szene zu beschreiben, fern ab jeglicher Klischees oder Vorurteilen. Ein Live-Garant, keine Frage.  Da man sich im Hause Blutengel gern vielfältig zeigt, wurde mit „all these lies“ der kommende Hit der Cyber-Goth-Szene mit auf dieses Album gebannt. Packende Beats und hypnotischer Gesang verwandeln diesen Song in einen Garanten für eine volle Tanzfläche in den dunklen Clubs der Republik. Chris Pohl und seine Mitstreiter bemühen sich stets die gesamte Bandbreite der Gothic Szene zu vertreten und so hat man dem Dark Wave in Form des Songs „ Tears might dry“ Tribut gezollt. Die Mischung aus alten und neuen Elementen macht dieses Stück zu einem Diamanten, den man in dieser Form nur von Blutengel kennt.  Natürlich leben Blutengel den Gothic, wie kaum eine andere Band und so findet sich mit „Uns gehört die Nacht“ ein Song, der nicht besser eine durchgefeierte Nacht in der schwarzen Szene beschreiben könnte. Ein toller Text unterlegt mit Blutengel-typischen Elementen, so mag man diese Band. Ruhigere Töne werden mit „Die Zeit“ angeschlagen. Sanfte Pianoklänge und die eingängige Stimme von Chris, unterlegt mit einem dunkelromantischen Text, machen dieses Stück zu der Ballade des Albums. So gefühlvoll hat man Blutengel in den vergangen Jahren nicht mehr gehört. Ein zeitloser Klassiker, der auf den Konzerten für Gänsehaut-Stimmung sorgen wird.

„When I feel you“ kommt sehr getragen daher und entfesselt die pure Energie erst im Refrain. Eine Huldigung an die Szenegrößen der Dark Romantic Welle. Locker, schon fast poppig entwickelt sich dieser Track zu einem Ohrwurm, der nur sehr schwer ist, wieder loszuwerden.  Die Frage nach dem Sinn des Lebens stellen Chris Pohl und seine Mitstreiter dem Zuhörer bei „Willst du?“. Erkaltete Liebe oder ewige Leidenschaft? Diese Gegensätze im menschlichen Dasein werden tabulos thematisiert, trotz des ernsten Themas schmälert es die Dancefloor-Fähigkeit dieses Stückes auf keinen Fall.  „Nie mehr“ ist die Reflektion auf eine unglückliche Beziehung, wie wir sie wohl alle schon mal erlebt haben. Liebeskummer, verpackt im Blutengel-Stil, ist immer noch schön.   „You walk away“ ist die zweite Single des Albums und dies mit Recht. Dieses Stück hat alles, was man als Düsterrocker braucht. Eine Hookline und Gesang, den niemanden kalt lässt. Wo dieser Song gespielt wird, ist die Tanzfläche voll, garantiert.  Klassisch und getragen kommt „Deine Welt“ auf diesem Album daher, eher Chris ernstere Töne anschlägt, um einer verzweifelten Seele der Nacht neue Hoffnung zu machen.  Eine schöne Hymne, um in dunklen Tagen etwas Sonnenschein zu erhaschen.  Schneller und elektronischer geht es im Anschluss mit „Lebensrichter“ weiter.

Die Kritik an Obrigkeiten und Autoritäten vermittelt Chris realitätsnah und zielsicher. Gesellschaftskritik pur, jedoch nie ohne das obligatorische Augenzwinkern des charmanten Frontmanns.  Der Titelsong „Monument“ zeigt zum ersten Mal die Bombast-Seite von Blutengel. Ein getragenes Outro, welches durch die verschiedenen Blutengel-Elemente sich zu einer unsterblichen Hymne entwickelt. Als dann schließlich die Stimme von Chris einsetzt, sollte auch dem letzten Kritiker bewusst sein, an dieser Band kommt niemand aus der schwarzen Szene vorbei. Blutengel haben sich nie von irgendwelchen Trends leiten lassen und der Erfolg gibt ihnen Recht. Mit „Monument“ haben sie einen weiteren Meilenstein in der Bandgeschichte veröffentlicht. Man darf auf die kommende Hallentour gespannt sein und auch der M’era Luna Auftritt wirft seine Schatten bereits voraus.

 

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