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Behemoth: Opvs Contra Natvram (2022)

Behemoth: Opvs Contra Natvram (2022)
Behemoth: Opvs Contra Natvram (2022)
Death/Black Metal
Nuclear Blast
16.09.2022
www.behemoth.pl

Tracklist:

  1. Post-God Nirvana
  2. Malaria Vvlgata
  3. The Deathless Sun
  4. Ov My Herculean Exile
  5. Neo-Spartacvs
  6. Disinheritance
  7. Off To War!
  8. Once Upon A Pale Horse
  9. Thy Becoming Eternal
  10. Versvs Christvs

 

Adam „Nergal“ Darski ist ein kultivierter und kluger Kopf, der etwas zu sagen hat. Ob das, was er sagt, auch immer frei von Kritik ist bzw. mindestens diskutabel ist, steht auf einem anderen Blatt. Genauso verhält es sich auch mit dem neuen Behemoth-Longplayer „Opvs Contra Natvram“: Genial oder sinnfrei?

Die Antwort darauf liegt irgendwo dazwischen, denn die Polen waren in ihrem erzielten Kommerz (bezogen auf den damit erreichten Erfolg) schon immer eine Band die musikalisch anspruchsvoller, komplexer und technischer „angeeckt“ ist. Trotz dieser Umstände konnte die Band Genre- bzw. Szene-„Hits“ abwerfen, die dazu geführt haben, wo sie nun heute stehen. Man muss sich eher die Frage stellen, welcher Typ Hörer man selbst ist und was man von Behemoth hören möchte. Dass alles, was Nergal und Co. (gerade in den letzten Jahren) kreiert haben, ist eine Kunst für sich allein. Somit ist auch „Opvs Contra Natvram“ ein kleines Kunstwerk geworden, aber nur für den Behemoth-Hörer, der gerne das detailverliebte, schnörkellose und unkommerzielle Spektrum der Jungs bevorzugt. Aus diesem Grund sollte eigentlich eine Benotung meinerseits entfallen, denn ich muss gestehen, ich bin auch mehr der Behemoth-Hörer, der gewisse „Widerhaken“ in den Songs findet und sich festsetzen. Nach vielen Durchläufen konnte ich nur eine überschaubare Anzahl an „markanten“ Songs festmachen: Das „Intro“ „Post-God Nirvana“, dass mit einer Mantra-ähnlichen „Bedrohlichkeit“ das Album eröffnet und Spannung aufbaut, gefolgt von der kürzeren Eruption „Malaria Vvlgata“ und der kleinen Hymne „The Deathless Sun“ (Highlight der Scheibe!). Nicht unerwähnt sollte der Closer „Versvs Christvs“ bleiben, denn die Kombination aus Nergals Stimme und einem Piano im Death/Black-Metal-Kontext zeigt die anspruchsvollere und auch „pompösere“ Seite von Behemoth, die ihnen aber gut zu Gesicht steht.

Nun könnte man daraus schlussfolgern, dass die restlichen Songs eher unspektakulär, zu sperrig und eher etwas für die Mülltonne wären. Nein, soweit würde ich definitiv nicht gehen. Die Single „Off To War!“ sticht aus der Masse zwar nochmal ein klein wenig heraus, aber kann nicht ganz mit den bereits genannten stärkeren Tracks mithalten. Aber man muss attestieren, dass in Songs wie „Ov My Herculean Exile“, „Disinheritance“ oder „Once Upon A Pale Horse“ viel passiert und auch wirklich gut ist, aber einen nicht „direkt“ anspricht. Ich kann es aber absolut verstehen, dass diejenigen, die diese Seite an Behemoth lieben, ihre Freude an „Opvs Contra Natvram“ haben werden. Ich werde es zwar nicht lieben, aber mit einem „für gut befunden“ abnicken und den Daumen heben. Daher gebt diesem Album eine Chance, hört es mehr als nur einmal an, denn es kann für den einen oder anderen eine Platte zum Entdecken sein. Dies ist eine Qualität für sich…

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