Avantasia: Ghostlights (2016) Book Cover Avantasia: Ghostlights (2016)
Nuclear Blast
29.01.2016

Tracklist:

  1. Mystery Of A Blood Red Rose
  2. Let The Storm Descend Upon You
  3. The Haunting
  4. Seduction Of Decay
  5. Ghostlights
  6. Draconian Love
  7. Master Of The Pendulum
  8. Isle Of Evermore
  9. Babylon Vampyres
  10. Lucifer
  11. Unchain The Light
  12. A Restless Heart And Obsidian Skies

 

Die Metal-Oper „Avantasia“ von Tobias Sammet gilt als eins der besten Projekte, das die Metal-Szene jemals hervorgebracht hat. Nun liegt mit „Ghostlights“ der neuste Teil dieser Saga vor und dürfte sich tief in die Herzen der Fans einbrennen.

Die Vorabsingle „Mystery of a blood red rose“ hat bereits ein Ausrufezeichen gesetzt. Dieser Track läutet eine neue Ära im „Avantasia“ Universum ein. Bombastisch und immer noch ein echter Rocksong, sowas bekommen nur Ausnahme Künstler in dieser Form hin. Der zweite Song des Albums ist mit gut 12 Minuten Länge auch der spielzeitstärkste des gesamten Werkes. „Let the storm descend upon you“. Ein episches Werk, das durch seinen abwechslungsreichen Verlauf immer wieder zu überraschen weiß. Eine Hymne, die sofort ins Ohr geht. Knallhart wird es dagegen bei „Seduction of decay“. Ein Gitarrenriff, das seinesgleichen sucht, bereitet hier die Basis für einen eindrucksvollen Track, der nicht nur eingefleischten „Avantasia“ Fans gefallen sollte.

Der Titelsong „Ghostlights“ ist an Schnelligkeit kaum zu überbieten und lässt im Refrain Erinnerungen an die „Metal opera I“ wach werden. So melodisch hat man Tobi und seine Mannen in der jüngsten Vergangenheit selten gehört. „Draconian Love“ schafft den Spagat zwischen Metal- und Gothicklängen. Eines der ungewöhnlichsten Stücke des Albums, das durch seine rabenschwarze Seele sofort zu überzeugen weiß. Hier entsteht grade Musikgeschichte. Der Geheimtipp des Albums ist zweifelsohne „Master of the pendulum“. Hypnotisch, fast psychopathisch eröffnet Tobi diesen High-Speed Metaltrack. „Avantasia“ machen hier keine Gefangenen. Melodie und Bassverlauf zünden sofort, dazu mehrere Sänger, die „Master of the pendulum“ zu einem wahren Erlebnis machen. Den Refrain will man sofort mitsingen, obwohl man dieses Werk zum ersten Mal hört.

Bei „isle of evermore“ hat die „Within Temptation“ – Sängerin Sharon ihren langersehnten Auftritt. Eine zeitlose Ballade, die sicher ein absoluter Fanliebling werden wird. „Babylon Vampyres“ ist ein dunkelglänzendes Stück feinsten Metals. Ein Stück, in das man sich sofort verliebt. „Lucifer“, dieser Titel schreit förmlich nach dem Sänger Jorn Lande. Wer kann den Teufel besser singen, als der ehemalige „Masterplan“-Frontsänger? Hier verbinden sich die beiden Stimmen von Tobi und Jorn zu einem Erlebnis, das man auch unbedingt live erleben möchte. Eindringlicher kann man die innere Zerrissenheit nicht vertonen. „Unchain the light“ beeindruckt durch die vielfältigen Keyboardklänge, die diesem Track eine gewisse Leichtigkeit verleiht, wie man sie nur sehr selten im härteren Musikbereich zu hören bekommt. „A Restless Heart And Obsidian Skies“ ist eine Powerballade und damit dem Ex-„Magnum“- Sänger Bob Catley wie auf den Leib geschneidert, hier bekommt jeder Zuhörer sofort Gänsehaut. Die Mid-Tempo Nummer „Wake Up To The Moon“ beendet dieses großartige Werk. Ein hymnisches Meisterwerk, das jetzt schon als Meilenstein gelten darf.

Fazit:
Es gab Fans, denen waren die neueren „Avantasia“ CD’s zu weit von der „Metal Opera“ entfernt. Diese Kritiker dürften das neue Werk mit offenen Mund erleben, hier schafft Tobi nämlich den Spagat zwischen Historie und Moderne. „Ghostlights“ vereint alte und neue Fans und gilt daher zu Recht als eines der besten Alben der letzten 10 Jahre. Mit diesem Album schreiben Tobi und seine Mannen Musikgeschichte.

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Fabian Bernhardt
Um unglaublich international zu wirken, hat die Redaktion einen Headhunter auf DEN Berliner angesetzt. DAS Phantom, wie es aus Szenekreisen heißt, hat viele Tarnidentitäten. Gesichert ist, dass der Dämon – ein gerade mal 76 Zoll großer metalbesessener Gothik-Zwerg – im Nebenerwerb als Schauma-Shampoo-Model jobbt und einen mittel bis stark ausgeprägten Festivalfetisch pflegt, sich während der Wintermonate mit Kneipensport Ersatzbefriedigung verschafft und eine ruhige Kugel in seinem Prinzessin-Lilliefee-Darkroom schiebt. Ob es das Spandauer Edelexemplar wirklich gibt oder auch Bernhardt nur ein Pseudonym ist, konnte bisher nicht geklärt werden.