Napalm Records
29.02.2008
www.atrocity.de
Tracklist:
- People Are People
- Smalltown Boy
- Relax
- Don't You Forget About Me
- The Sun Always Shines On TV
- Hey Little Girl
- Fade To Grey
- Such A Shame
- Keine Heimat
- Here Comes The Rain
- Forever Young
Dass die 80er Jahre die Welt in besonderer Weise musikalisch geprägt haben, ist wohl eine Tatsache. Atrocity beweisen mit ihrem neuen Album Werk 80 II, dass die damaligen Hits noch heute aktuell sind und präsentieren sie in neuer Form, verpackt in feinstem Metal mit einer klassischen Note.
Selbst wenn man sich nicht sonderlich mit der Musik der 80er Jahre auskennt, sind einem die meisten Lieder, die auf Werk 80 II neu interpretiert werden, schon mal in irgendeiner Form begegnet. Sinfonisch, düster und voller klingen diese Stücke nun. Um der Musik die passende Atmosphäre zu verleihen, hat die Band um Frontmann “Krulle” eng mit einem Orchester zusammen gearbeitet und sich ein Chor zur Unterstützung bestellt. Das Ergebnis kann sich hören lassen.
Rhythmische, tiefe Gitarrenriffs gepaart mit Geigenspiel und dazu der markante Gesang, der sich hin und wieder auch mal zu Kreischgesang steigert, geben den Liedern Dynamik und eine besondere Note. Neben dem Opener “People Are People”, dessen Original von Depeche Mode stammt, werden noch Songs, von Simple Minds, Icehouse und Franky Goes To Hollywood in neuer düster-metallischer Auflage vertont. So steht zum Beispiel der Song “Relax” in einem ganz neuen Licht. Härter, dynamisch und irgendwie dramatisch , und dennoch hört man deutlich noch Parallelen zum Originallied heraus. Für das Lied “The Sun Always Shines On TV” zog sich Krulle seine Ehefrau Liv Kristine heran, mit der er im Duett singt, das ruhig beginnt, sich im Laufe des Songs aber zu einer schnellen Halbballade entwickelt. Auch Liebhaber melodisch-quietschender Gitarrensoli werden auf ihre Kosten kommen, denn die sind in nahezu allen Songs ebenfalls ausreichend vertreten. Den sinfonischen Ausklang bildet das allbekannte “Forever Young”, und rundet, ohne kitschig zu wirken, das Album gekonnt ab.
Werk 80 II bietet all das und noch viel mehr. Ein einmaliges Hören reicht oft gar nicht aus um alle musikalischen Feinheiten in den Songs zu entdecken. Drei Jahre haben Atrocity an dem Album gearbeitet. Eine lange Zeit, die aber auch absolut verständlich erscheint, wenn man die Komplexität und Finesse in der Musik berücksichtigt.
Vor lauter positiven Aspekten fällt es mir sehr schwer Kritikpunkte zu finden bzw. sie zu sehen, sollte es denn welche geben. Aber eines steht fest: Für so viel Mühe, Kreativität und musikalische Kompetenz gibt es die volle Punktzahl!