Atrocity: Okkult (2013) Book Cover Atrocity: Okkult (2013)
Napalm Records (Universal)
26.04.2013
www.atrocity.de

Tracklist:

  1. Pandaemonium
  2. Death by Metal
  3. March of the Undying
  4. Haunted by Demons
  5. Murder Blood Assassination
  6. Necromancy Divine
  7. Satans Braut
  8. Todesstimmen
  9. Masaya
  10. When Empires Fall to Dust
  11. Beyond Perpetual Ice
  12. La Voisine

Vielen von euch wird Atrocity ein Begriff sein, denn die Cover Alben „Werk 80“,, die ausschließlich Coverversionen, der 80er Jahre enthalten, gehören sicher zu den Höhepunkten jeder schwarzen Plattensammlung. „Okkult“ ist allerdings eine ganz andere Hausnummer. Black Metal trifft auf harte, kompromisslose Texte.  Alexanders Stimme kommt wütender als jemals zuvor daher und auch musikalisch hat sich einiges verändert.

Mit „Pandaemonium“ gibt man auch gleich im ersten Song die Marschrichtung klar vor. Knapp 7 Minuten voller Wut und Härte, die man so nicht von Atrocity kennt.  Mit „Death by metal“ zieht sich der rote Faden der Vernichtung dann auch sogleich fort. Nicht einmal der Refrain gibt dem Zuhörer die Chance einer Erholungspause. Der gesamte Song wird hart duchgeknüppelt und wird sicher für das ein oder andere Circle-Pit verantwortlich sein. Der „March of the Undying“ zeigt die okkulte Seite der Black-Metal Heroen um Hr. Krull deutlich. Harte Gitarren und ein kompromissloser Gesang, den man eher bei den düsteren Vertretern der schwarzen Seite des Metals vermutet hätte, als bei Atrocity.  „Haunted by demon“  ist ebenfalls schwer und extrem düster. Keine leichte Kost, die uns hier serviert wird. Jedoch hat der Refrain definitiv Ohrwurm-Charakter.  Mit einem sanften Intro beginnt „Murder blood  Assassination“, nur um gleich wieder vollkommen alles zu zerstören, was sich diesem Song in den Weg stellen sollte. Kompromissloser geht es nicht mehr. Dieser Song zerstört wirklich alles.

„Necromancy Divine“  beginnt ruhig, steigert das Tempo aber deutlich und punktet durch Double-bass Elemente und den hypnotischen Gesang von Alexander.  Es finden sich auch einige deutsche Songs auf dem Album. „Satans Braut“ ist eine klare Ansage an alle Death Metaller. Die ultimative Aufforderung zum Headbangen, ein toller Text, der auf die gewohnt harten Gitarren trifft. „Todesstimmen“  ist mit knapp 2 Minuten spiellänge der kürzeste des Albums und schafft den Übergang zu „Masaya“. Ein Song, der sich thematisch mit dem Vulkan in Nicaragua, der besser unter dem Namen Popogatepe bekannt ist. Ein echter okkulter Ort, da nicht nur die Einheimischen, sondern auch die spanischen Erobern dem Berg magische Kräfte zuschrieben. Der Song kommt etwas langsamer, deswegen jedoch nicht sanfter daher. Alex Stimme beschreit die Wut des Feuerberges wohl am treffendsten. Krass, knallhart und voller Aggression.  „When Empires Fall to Dust“ beginnt im Gegensatz zu den anderen Stücken des Albums fast schon poppig.  Der ungewöhnlichste Song des Albums kann durch Synthie Klänge ein Ausrufezeichen setzen und schafft es eine unglaubliche Stimmung zu erschaffen. Einer der glänzenden Highlights von „Okkult“. In die gewohnte Richtung geht es dann wieder mit „Beyond Perpetual Ice“. Ein unspektakulärer Black-Metal Song ohne nennenswerte Höhepunkte, jedoch schön zu hören. „La voisine“ ist ein Tribut an die frankophone Fangemeinde, die sich Atrocity im Laufe der Jahre erspielt haben.  Leichte Orchesterklängen führen direkt in die Black Metal Hölle, die von Alex Krull moderiert wird. Ein wahrer Brecher.

Fazit:  Atrocity kehren zu ihren Wurzeln zurück, ohne dabei jedoch altmodisch zu klingen. Eine CD, die man sich locker bei einem Bierchen mal anhören kann. Höhepunkte sind „Satans Braut“ und „When empires fall to dust“. Jeder Black-Metaller wird sofort seine helle Freude an der CD haben, allen anderen seien einige Durchläufe empfohlen. Insgesamt ist „Okkult“ gelungen und trifft die selbst auferlegte Thematik auf den Kopf.

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Fabian Bernhardt
Um unglaublich international zu wirken, hat die Redaktion einen Headhunter auf DEN Berliner angesetzt. DAS Phantom, wie es aus Szenekreisen heißt, hat viele Tarnidentitäten. Gesichert ist, dass der Dämon – ein gerade mal 76 Zoll großer metalbesessener Gothik-Zwerg – im Nebenerwerb als Schauma-Shampoo-Model jobbt und einen mittel bis stark ausgeprägten Festivalfetisch pflegt, sich während der Wintermonate mit Kneipensport Ersatzbefriedigung verschafft und eine ruhige Kugel in seinem Prinzessin-Lilliefee-Darkroom schiebt. Ob es das Spandauer Edelexemplar wirklich gibt oder auch Bernhardt nur ein Pseudonym ist, konnte bisher nicht geklärt werden.