Electro / FuturePop
Metropolis Records (Soulfood)
09.09.2016
www.assemblage23.com
Tracklist:
CD 1
- Endure
- Afterglow
- Bravery
- Salt The Earth
- Static
- Call The Dawn
- Butterfly Effect
- Barren
- Grid
- December
CD 2 (nur Limited Edition)
- Afterglow (The Rain Within Mix)
- Bravery (Interface Rmx)
- December (Neuroticfish Rmx)
- Ignorance
- Salt The Earth (Angeltheory Rmx)
- December (Stereospread Rmx)
- Bravery (Solitary Experiments Rmx)
- Goliath
- Ignorance (Mr. Kitty Rmx)
Nun hat es wieder eine kleine Ewigkeit gedauert, bis Tom Shear sich mit einem neuen Album endlich wieder aus seiner Deckung wagt. Endure heißt das Werk, welches immerhin sein siebtes Album ist und mit vier Jahren Wartezeit, hat man das Projekt auch eigentlich schon abgeschrieben gehabt. Zunächst aber schon mal vorweg.
Wer großes NEUES erwartet hat, wird sicher sehr enttäuscht werden. Jedoch ist das Gebotene durchaus solide Arbeit auf hohem Niveau, kommt aber fast gänzlich ohne große Ausreißer weder nach oben noch nach unten aus. Aus dem einst Industrial lastigen Projekt ist eigentlich reiner Electro-Pop geworden. Ohne Schmerzen und ohne wirklich düstere oder sonst wie der Szene zuzurechnenden Elementen. Ob es nun am Alter liegt oder dem Wunsch nach breiterem Erfolg? Wer weiß das schon. Tatsächlich ist Endure (zu deutsch soviel wie dulden/aushalten) sehr gefällig und extrem gesangslastig. Es gibt nahezu keine halbe / dreiviertel Minute ohne das Tom seine Stimme erhebt. Gerade so als würden die neun Songs nicht ausreichen für seine Message.
Allein der Opener ist ein komplett instrumentales Stück. Doch so richtig will die Botschaft nicht rüber kommen, wenn es denn eine gibt. Obwohl aber sicher mehr als nur ein Song für die Tanzfläche reichen wird. Nur ob man sich nach dem ersten Hören an die Songs erinnern kann, mag ich bezweifeln. So muss man sich an den DJ seines Vertrauens wenden, um ausgekoppelte Tracks wieder hören zu können, oder aber man wünscht sich einfach was von dem Album! Eine musikalische Nähe, aber mit wesentlich weicheren Klängen zu „Solar Fake“ ist besonders bei „Bravery“ kaum auszuschließen. Verwechselungsgefahr inklusive.
So richtig im Ohr bleiben da eventuell „Salt the Earth“ oder auch „December“. Damit wäre schon alles zu dem Album gesagt? Nein, es macht auch Spaß. Wenn man nicht seiner dunklen Schiene folgen will, sondern auch offen ist für guten alten Weiberlectro der nicht weh tut, aber zum Tanzen auffordert. Natürlich immer mit der Gefahr bei den ganzen Texten und nicht immer so leicht auseinander zu haltenden Tracks etwas zu verwechseln. Dagegen hilft ggf. auswendig lernen oder die CD in Dauerschleife hören!