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Arcturus: Sideshow Symphonies (2005)

Arcturus: Sideshow Symphonies (2005)
Arcturus: Sideshow Symphonies (2005)
Manuela Wawrzyszko
Season Of Mist
19.09.2005
www.arcturus.no

Tracklist:

  1. Inbernation sickness complete
  2. Shipwrecked frontier pioneer
  3. Deamonpainter
  4. Nocturnal vision revisted
  5. Evacuation code deciphered
  6. Moonshine delirium
  7. White noise monster
  8. Reflections
  9. Hufsa

Das erfinderische, norwegische Sextett meldet sich nach dem vollzogenen Sängerwechsel, nun mit dem ehemaligen Dimmu Borgir – und Borknagar Mitglied Simen „Vortex“ Hestnaes an Bord, in einer neuartigen Auslegung ihrer Stilistik eindrucksvoll zurück.

Arcturus scheinen anno 2005 einen Selbstfindungsprozess durchlaufen zu sein, in der der Hörer durch eine ganz gewisse Stimmung aufgrund des gänzlich beseelten Spiels gebracht wird.

Die Experimentierfreudigkeit der Songs wurde dieses mal in einer gleichwertig qualitativen Homogenität aneinander gereiht und trägt somit zu einer verblüffenden, unverwechselbaren musikalischen Einheit bei, in der textlich gesehen geistig reflektierte Geschichten aus dem täglichen Dasein mit größtenteils tragischen Charakter, über wertvolle, aber sehr labile Menschen, die mental irgendwann komplett absacken und anschließend ihr Leben oftmals nicht mal mehr ansatzweise in den Griff bekommen, erzählt werden.

Die norwegischen Avantgardisten, die sich nach dem hellsten Stern im Sternbild des Bärenhüters benannt haben vermitteln mit „Sideshow Symphonies“ ein Gefühl des dahin Gleitens und der Freiheit. Vortex’ theatralisch -beschwörender Klargesang, der sich sehnsüchtig klagend und weinerlich lamentierend über die 9 Kompositionen erstreckt bietet einen unproblematischen und ausgezeichneten Sängerwechsel, der von melodischen Riffs, komplexem Schlagwerk, einigen vielschichtigen Momenten und opulenten, sowie schwärmerischen Klangspektren zusätzlich untermauert und zu atmosphärischen, emotional-majestätischen Kompositionen zusammengefügt wird.

Norwegens Sonderlinge bieten auf ihrem 4. Werk progressive Songaufbauten und psychedelische Ausflüge durch die leicht erkennbar wird, dass diese Musiker ihre Musik wirklich mit jeder Faser leben. Simen Hestnaes, Jan Axel Blomberg (Mayhem), sowie Hugh Mingay (Ulver) und Co bieten neben dem metallischen Einschlag in die Black Metal Geschichte ein ausgereiftes, anspruchsvolles und einmaliges Werk, dass sich von seinen Vorgängern weitreichend unterscheidet!

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