Demo
xx.xx.2004
Tracklist:
- Six Feet under’s not deep enough
- Confide in Me
- Suicide of my Mind
- Deity of Disgust
- A Child that walks in the Path of a Man
Man gebe die ehemalige Stimme von Therion und Cradle of Filth, die Brüder Chris (Abyssos) und Tommy Rehn (Moahni Moahna) in einen Topf, würze reichlich mit orchestralen Elementen und schüttele einmal kräftig durch:
Heraus kommt dabei keine – wie vielleicht erwartete - Death-Black-Metal Mischung, sondern Angtoria, eine Formation, die erst seit Juli 2004 existiert und sich einem recht weichen Metalstil verschreibt, der sehr von klassischen, orchestralen Elementen inspiriert ist.
Die Demo-CD (noch ist kein Plattenvertrag vorhanden) umfasst zwar nur 5 Songs, die zeigen den Stil, den Angtoria an den Tag legt, aber schon deutlich.
Allesamt sind sie beherrscht von der mystischen Stimme von Sarah Jezebel Deva, deren Name vielleicht dem ein oder anderen geläufig ist, da sie die ehemalige Sängerin von Therion ist und auch bei Cradle of Filth schon zu hören war. Ihr Gesang hat auf jeden Fall etwas Betörendes an sich.
„Six Feet under’s not deep enough“ als erster Titel ist dominiert von dem Tonlagenwechsel der Sängerin und klingt insgesamt schon sehr experimentsfreudig, was aber auf jeden positiv zu erwähnen ist.
Der zweite wie auch der dritte Titel, „Confide in me“ (ein Kylie Minogue Cover) und „Suicide of my Mind“, sind von der Aufmachung her wohl die beiden emotionalsten Werke, die der Hörer auch ein Stück weit „mitfühlen“ kann.
Besonders „Suicide of my Mind“ ruft meiner Meinung nach einen losgelösten Zustand hervor, in dem man sich gehen lassen und die traumhafte, wenn auch düstere, Stimmung auf sich wirken lassen kann.
„Deity of Disgust“ ist der einzige Song, der ein wenig härter klingt. Auffallend sind hier die hintergründigen, orchestralen Melodien, die sich teilweise ein wenig orientalisch anhören, was vielleicht gewöhnungsbedürftig sein mag, dennoch interessant anzuhören ist und sich vielleicht zu einem ganz eigenen Stil im Werdegang Angtorias entwickeln wird.
Der 5. Titel „A Child that walks in the Path of a Man“ ist abschließend noch eine schöne, ruhigere Klageballade, die melodisch eher durch Einfachheit besticht und ihren Schwerpunkt in den Lyrics hat. Die sind übrigens alle von Sarah Jezebel Deva geschrieben.
Dieses erste Mini-Album Angtorias ist absolut viel versprechend und lässt auf mehr hoffen. Allein die Art des Gesangs hat einfach etwas Spezielles für sich, zumal es Sarah Jezebel wirklich liegt, ihre Stimme sowohl kraftvoll und über den Dingen stehend, als auch zart, schwächlich und verzweifelt klingen zu lassen.
Angtoria scheint – mit zumindest - eine der Bands zu sein, in deren Musik man auf Anhieb versinken kann. Ich habe jedenfalls rein garnichts an den 5 Songs auszusetzen 🙂
Ein traumhaftes Hörerlebnis, das hoffentlich bald und genauso toll weitergehen wird.