Nuclear Blast
29.05.2009
www.amorphis.net
Tracklist:
- Sampo
- Silver Bride
- From The Heaven Of My Heart
- Sky Is Mine
- Majestic Beast
- My Sun
- Highest Star
- Skyforger
- Course Of Fate
- From Earth I Rose
Eine "kraftvolle Komposition, das musikalischste Album, das wir bisher gemacht haben" – so charakterisierte Amorphis-Gitarrist Esa Holopainen in einem Interview "Skyforger", das neueste Album der finnischen Progressivmetaller, das europaweit am 29. Mai erschien. Im heimischen Finnland ging die Scheibe bereits zwei Tage früher, am 27. Mai über den Ladentisch.
Aufgenommen wurde das aktuelle Amorphis-Opus – wie bereits der Vorgänger "Silent Waters" - in den Sonic Pump Studios, Helsinki. Aber auch thematisch und stilistisch knüpfen Amorphis an das 2007 erschienene Vorgängeralbum an. Und genau da liegt der sprichwörtliche Hase im Pfeffer.
Denn gerade Amorphis waren früher Meister darin, sich mit jedem neuen Album selbst zu erfinden.
Seit "Eclipse" (2006) sucht man jedoch vergeblich nach frischen, bisher ungehörten stilistischen Elementen oder unerwarteten Effekten. Dabei waren es vor allem diese Überraschungen, die es schwer machten, vorherzusagen, was für ein Werk Amorphis beim nächsten Mal vorlegen würden, und die dafür sorgten, dass das düster-geheimnisvolle Image der Band gewahrt blieb.
Mysteriös ist an "Skyforger" nichts. Doch Amorphis hatten bereits angekündigt, mit dem neuen Album in die Fußstapfen von "Silent Waters" zu treten, und das ist ihnen definitiv gelungen.
Die Songs sind weicher, aber kompakt und melodiös, mit den für Amorphis typischen Folk- und Goth-Elementen und Texten, die die gewohnten Einflüsse aus der finnischen Mythologie widerspiegeln. Aller Entmystifizierung zum Trotz ist "Skyforger" dennoch ein ausgesprochen kraftvolles, sofort greifendes Album, das merkbar mit viel Fingerspitzengefühl zusammengestellt wurde. Die Trackabfolge ist wunderbar durchdacht, und der Wechsel von ruhigeren mit kraftvoll rockenden Nummern gibt der Platte eine Dynamik, die sie bei allen Ähnlichkeiten zu "Silent Waters" doch vom Vorgänger abhebt, und ihr einen ganz eigenen Charakter verleiht.
Amorphis "light" sind immer noch empfehlens- und hörenswert; für die Zukunft bleibt allerdings zu hoffen, dass die Band nicht weiterhin auf der Stelle tritt, sondern ihrem Image treu bleibt und wieder neue, bisher unerkundete Wege beschreitet.