Dark Essence
24.03.2006
www.aeternus.no
Tracklist:
- The darkest of dinds
- Godhead charlatan
- The 9th revolution
- In the 3rd dwells oblivion
- Hexaeon
- Punished
- Ageless void
- Christbait
- What I crave
Ganze drei Jahre sind mittlerweile seit der, trotz des langen Bandbestehens von 13 Jahren, immer noch als Geheimtipp in der Szene geltenden Aeternus, Platte „A Darker Monument“ ins Land gezogen. Nun steht mit dem gerade mal gut 30 Minuten langen „Hexaeon“ erneut eine weitere Veröffentlichung aus den nördlichen Breitengraden der norwegischen Grieghallen Studios ins Haus, bei der sich mit Verlaub nicht zuletzt aufgrund des vollzogenen Stilrichtungwandels vom Black zum Death,-Dark Metal, dessen Anteil nun jedoch mehr wie eine kreative Bremse wirkt, gravierend viel verändert hat. Gefühle und Emotionen befinden sich jetzt im Mittelpunkt der Lyrics, welche sich mit der immer noch schlagkräftig schnell-aggressiven, brutal-intensiv agierenden Musik einen unerbittlichen, als auch unermüdlichen Wettlauf mit der Zeit zu liefern scheinen.
Hypnotisch-Sägende Gitarrenläufe, faszinierend eingesetzte Doublebasswalzen, groovende Phasen, sowie kurz-vertrackte Schlagzeugparts, welche in einem gelegentlichen Highspeed-Drumming verfallen und manchmal etwas zu dumpf klingen, versprühen eine old school-lastige, jedoch keineswegs Altgebackene Atmosphäre. Die Zeichen stehen also eindeutig auf Sturm, sucht man cleane Vocals zudem ohnehin vergeblich. Obwohl der Blastbeat eindeutig regiert, sind es insbesondere die geschickt heruntergefahrenen Tempowechsel, als auch zahlreiche, ruhig eingebaute Unterbrechungen, die Songs wie das in getragener Geschwindigkeit vorgetragene und förmlich eine beklemmende Atmosphäre spürende „9th Revolution“ oder das gigantisch-bedrohliche, durch Wechselspiel zwischen Akustik und verzerrten Gitarrenparts fast schon Stonerrockmäßige „Hexaeon“ herausstechen lassen. Nicht zuletzt die Dank Eirik Pytten Mundvin (Enslaved, Mörk Gryning) sehr gute Produktion des Bergener Trios unterstreicht die Ambition der neun soliden Banger, in denen mithilfe von Akustikteilen alles aufgelockert wird.
Dennoch ist vor allem nach solch einer längeren Pause und 6. Studioalben, unter denen „Hexaeon“ noch das garantiert variabelste darstellt, mehr zu erwarten gewesen. Sowohl zahlreiche, verhallende Gitarren geistern belanglos irgendwo im Niemandsland der Unschlüssigkeit umher, als auch das gewöhnungsbedüftige, nicht wirklich vom Hocker reißende, zu gleichförmig geratene Stimmorgan Ares’, kommt mehr als nur des Öfteren gekünstelt daher, wodurch die Stimmung einen herben Abbruch erleidet und Verursacher für die erst auf den zweiten Blick auffallenden musikalischen Stärken des Werkes ist, die einen allerdings selbst dann nicht wirklich umhauen, so dass bei der Menge an Veröffentlichungen die Befürchtung des gnadenlosen Untergangs der Platte sehr nahe liegt…