Nuclear Blast
04.09.2015
www.amorphis.net
Tracklist:
- Under The Red Cloud
- The Four Wise Ones
- Bad Blood
- The Skull
- Death Of A King
- Sacrifice
- Dark Path
- Enemy At The Gates
- Tree Of Ages
- White Night
Seitdem Amorphis vor 10 Jahren Tomi Joutsen als Sänger in der Band hat, wurde eine neue Ära eingelenkt. Das inzwischen 6te Album ist die kontinuierliche Weiterführung, was 2006 mit dem Album „Eclipse“ begann.
Der erste und gleichnamige Song startet mit einem dezenten Pianosolo, welches dann durch die weiteren Instrumente unterstützt und getragen wird, bis zu einem Orchestergleichem Höhepunkt. Welcher durch den Einsatz von Tomi´s Stimme in den weiteren Verlauf hineingetragen wird. Wenn in diesem Song noch die gesanglichen Parts überwiegen und die Growls nur dezent und partiell sich einfügen, ändert sich das gleich beim nächsten Track.
Hier wechseln sich die harten Growls mit Black-Metal Screams ab. Obwohl es sich hier um einen der härtesten Amorphis Songs handelt, geht es mit einer Melodie einher, die sich sofort in den Kopf brennt und auch dort verbleibt. In den weiteren Songs wechseln sich die gesanglichen Parts mit Growling ab, so dass man das Gefühl bekommt, einen Dialog wahrzunehmen. Die härteren Gesangsparts werden dementsprechend unterstützt und die gesanglichen mit fantastischen Melodien bestückt.
Die erste Auskopplung „Death Of A King“ bringt orientalische Klänge mit ein. Diese wechseln sich mit folkloristischen Flötenmelodien (gespielt von Frontmann Chigel Glanzmann von Eluveitie) ab. Verbunden mit den gesanglichen Einlagen bieten sie, trotz der Kontroverse, ein stimmiges Gesamtbild, welches diesen Song zu einer Einheit zusammenschweißt. Gleich darauf folgt die zweite Auskopplung und Ohrwurm schlecht hin. Sacrifice kommt ganz ohne Growls daher und besticht durch seine Melodie, die den gesamten Song einhüllt und mit sich trägt. Und dieser Song wäre somit sogar Radiotauglich.
Wer nun der Meinung ist, dass nicht mehr geht, hat sich getäuscht. Über „Dark Path“ bis hin zu „White Night“ besticht dieses Album weiterhin durch sein melodisches Konzept, das in die Ohren geht und der Abwechslung zwischen gesanglichen und Growl Parts seine Gesamtheit bildet. Wie schon in „The Four Wise Ones“ und in „Sacrifice“ bekommt auch „White Night“ die Unterstützung von Aleah Stanbridge´s Stimme. Aber dominanter und in den Versen als Vorbote zu Tomi´s Growl-Gesang. Gespickt mit 70ger sphärischen Klängen findet dieses Album seinen fundamentalen Abschluss.
…so denk man. Denn wenn man etwas mehr Geld in die Hand nimmt und den Digipack mit zwei Bonustracks kauft, wird man mehr als belohnt. Im Gegensatz zu Bonustracks, die experimentelle Versuche bestehender Tracks oder weiterem Ausschuss sind, haben wir hier wirkliche Schmuckstücke!!!
„Come The Spring“ ist eine Hommage an den Frühling. Und kommt mit einer Leichtigkeit daher, die man so nicht erahnen würde. Zudem sehr Hitverdächtig, dass man sich fragt, warum er nicht regulär auf dem Album bzw. keine Auskoppelung ist. Ähnlich verhält es sich bei „Winter´s Sleep“ welcher sich wunderbar mit einfügt.
Alles in Allem eine sehr ausgereifte Scheibe, bei der es sich lohnt genauer hinzuhören. Denn auch wenn sie im ersten Augenblick nicht so stark scheint wie ihr Vorgänger, so ist sie die logische Entwicklung einer Band, die mit ihrem Stil ein neues Genre im Metal-Business beschreibt.