The Picturebooks: Imaginary Horse (2014) Book Cover The Picturebooks: Imaginary Horse (2014)
Nois-O-Lution
17.10.2014
www.thepicturebooks.com

 

Tracklist:

  1. Imaginary Horse
  2. Your Kisses Burn Like Fire
  3. Pcm Diamond
  4. 1000 Years Of Doing Nothing
  5. E.L.I.Z.A.B.E.T.H.
  6. The Rabbit And The Wolf
  7. Learn It The Hard Way
  8. These Bridges I Must Burn
  9. Fever
  10. All Of My Life
  11. Mail These Words
  12. Woman (Tears Of God)
  13. Make It Last

Imaginary Horse (2014) ist keine Neuerscheinung, doch für viele die Entdeckung des vergangenen Jahres. Aus dem Stall von Noisolution, benannt nach einem imaginären Freund aus Kindertagen, schlägt Imaginary Horse ein Bilderbuch aus Bluesrock und Americana auf, eines aus dem Wüstenstaub rieselt, Männerschweiß und Motoröl triefen.

The Picturebooks – Fynn Claus Grabke und Philipp Mirtschink – lieben Kustom Bikes. Mit Imaginary Horse bringen sie 2014 – nach dreijähriger Pause – eine „Custom Version“ ihrer selbst auf den Markt. Detailverliebt, urig, martialisch und zugleich zart, glänzend und leise. Sexy im windzerzausten, erdigen Sinne.

Songs, die man fühlen, die man einfahren muss. „No one knows what it’s like.“ Your kisses burn like fire, stampft sich wie ein schwerer Schellenkranz auf dem metallischen Rahmen des Bikes des gigantischen Drumsets monothon rythmisch in heißen Asphalt. Ein Song, der sich in die Kurven legt, nicht anschmiegsam wie eine Lederkluft, nicht wie eine anschmiegsame zweite Haut wie sie Geschwindigkeitsjäger stabilisiert, nein, dieser Song, er zappelt unter der blusigen Langsamkeit, aufgebäumt wie Fransen im Wind. Unberechenbar wie Fynn Grabkes Gesang, dessen Songinterpretationen – so Grabke Senior – auf keinem Konzert einem anderen gleichen. Die Maschine läuft heiß.

Dass der Highway irgendwo nach Gütersloh führt, will man kaum glauben. Gigantische Trommeln, der Herzschlag der Maschine scheint die Brust zu sprengen. Der Auspuff lechzt, die Hitze schmeckt nach Schotter und Öl. E.L.I.Z.A.B.E.T.H. ein treibender Rhythmus unter den zarten Schwingen des Songs. Animalisch. Treibend. Beschleunigen. Noch mal. Die Maschine galoppiert. Kein Stillstand in der Ruhe.

 

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Isabelle Hannemann
Die missratene Hypotaktikerin wird als Redakteurin Schrägstrich Fotografin bei be subjective! geduldet, hat versucht sich als freie Autorin und Herausgeberin verschiedener Artikel und Bände im Bereich der kritischen Sozialwissenschaft für Suchmaschinen selbst zu optimieren und will – wenn sie groß ist – mal sehen. Künstlerisch als Autorin und Fotografin mit diversen Bands und AutorInnen zusammenarbeitend, Texte zu Papier, Gehör und auf die Bühne bringend. Na dann Prost Mahlzeit!