Deine Lakaien – A concert that never happened before
Der Name des Auftritts hat sich voll und ganz bestätigt. Solch ein Konzert gab es noch nie und wird es in der Art wohl sicher auch nicht wieder geben.
Zu Anfang konnte man eher denken, es sei ein „Concert that never happen", weil sich Ernst Horn und Alexander Veljanov viel Zeit dabei ließen, die Bühne zu betreten. Was für die Fans währenddessen die Möglichkeit gab ein Auge auf das großartige Equipment zu werfen. Ernst Horn hat in seiner Schatzkiste gewühlt und uralte Synthesizer, ein Tonbandgerät mit einem C64 und Atari ST zu verbinden. Dies soll nicht ohne viel löten funktioniert haben. Nicht nur großartig, dass die beiden das Original Equipment aus den 80ern zum laufen brachten, besonders großartig waren die Töne, die Ernst Horn hierauf zustande brachte.
Horn und Veljanov zeigten sich in einer großartigen Verfassung und nach wie vor bleibt die Frage offen, ob Alexander auf dem Weg zum Konzert einen Clown überfahren hat oder ein besonderes Mischgetränk zu sich genommen hatte. Seine humoristischen Einlagen lockerten die gesamte Stimmung in einer absolut ungeahnten Weise auf. Ungewollt passierte jedoch der größte Lacher des Abends, als Alexander am Bühnenrand seine Kehle mit etwas Wasser befeuchtete, während Ernst bereits den nächsten Song anspielte. Beim Griff zum Mikrofonständer musste der Veljanov überrascht feststellen, das das Mikro noch am Rande lag. Ernst begann nochmals von vorne.
Alexander VeljanovMusikalisch war das Konzert das Highlight schlecht hin. Sehr viele Songs von ihrem ersten Album wurden gespielt. Das ich „The Pope" mal live Hören sollte, hätt ich nicht gedacht. Besonders das Kommentar „…für unseren Bayern in Rom…" sprach wieder Bände. „Dark Star" wurde in einer ganz neuen Version vorgestellt. „Reincarnation" ist kaum in Worte zu fassen. Es war definitiv die intensivste und exzentrischste Darbietung, die ich je gesehen habe. Es steigerte sich zu einem unbeschreiblichen Klangsturm, was akustisch die besungene niemals endende Tortur wiederspiegelte. Mit einem Wort: Grandios! Insgesamt wurden alle Klassiker gespielt. Besonders habe ich mich über „Fashion, Passion and Pigaches" und „Battle of the Ghost" gefreut. Zum Abschluß waren 3 Zugaben geplant gewesen. Aufgrund des anhaltenden Beifalls, beschloss die Band nach vorangegangenem Schulterzucken, noch eine weitere Zugabe zu improvisieren. Viele Elektro Bands hätten an der Stelle sicherlich die Bühne verlassen. Ohne darauf vorbereitet zu sein, kam zum Abschluß noch „Return" wobei der Veljanov ohne irgendwelche Effekte von Ernst Horn auf dem Keyboard begleitet wurde.
AuditoriumLeider sind wir danach direkt wieder zurück zum Mera Luna Festival gefahren. Bei der folgenden After Show Party soll der Veljanov zu späterer Stunde noch persönlich aufgelegt haben und auch verschiedene eigene, nie veröffentlichte Stücke gespielt haben. Ernst Horn wurde anschließend im gegenüber liegenden Irish Pub gesehen. Für alle, die dieses großartige Ereignis verpasst haben, gibt es noch Hoffnung. Das Konzert wurde komplett auf Video aufgezeichnet. Wie und ob dies als DVD veröffentlicht wird ist noch unklar.
Als Fazit ist zu sagen, das es ein sehr schöner Abend war. Das Drumherum war professionell organisiert, obwohl dies in erster Linie von der Band und von Fans durchgeführt wurde. Das Capitol war eine sehr gute Location, nachdem die Veranstalter des Mera Luna´s es nicht schafften, das Konzert auf dem Gelände unterzubringen. Ich hoffe auf die DVD um alles nochmals in Ruhe auf mich wirken lassen zu können.
Playlist:
Nobody`s wounded
Colour-ize
Love will not die
Fashion, Passion and Pigaches
Wasted years
Bells of another land
Night of love
Traitors
The pope
Reincarnation
Battle of the ghost
Dark Star
—–
Made in heaven
Love me to the end
—–
On the way to Narmada
—–
Return
Update:
Die angeprochene DVD ist jetzt für Fans erhältlich www.chrom.de/dvd/
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