Der Nikolaus war unterwegs und den braven Grufits brachte er in Hannover an diesem Abend Terminal Choice vorbei. Das sollte man sich natürlich nicht entgehen lassen und einige Menschen bevorzugen an diesem Abend die Ankunft der düsteren Känge die besinnliche Kaminstimmung zu Hause. Und sie sollten es auch nicht bereuen…
Melancholische Klänge von IAMX schallten aus den Boxen und versüßten die Wartezeit. Für die Grundstimmung ward somit schon mal gesorgt, für das komplette Aufwärmprogramm waren dann „Eminence of Darkness“ aus Lauchhammer/Brandenburg zuständig.
Ganz anders als der Name weis machen wollte erschienen die vier Bandmitglieder optisch als auch soundtechnisch. Ein androgyn wirkender Frontmann, eine zierliche Dame an Bass und Gesang, sowie zwei Keyboarder von denen sich einer auch ab und an am Gesang beteiligte brachten nicht allzu viel Düsternis mit sich. Doch dafür umso mehr Sympathie, Melancholie und elektronische als auch gitarrenlastige Musik. Ein schönes Stimmvolumen lieferte Frontmann Lars und die Einsätze von Bassistin Juliane brachten eine harmonische Abwechslung. Das Publikum spendete auch fleißig Applaus, mir dünkte die ein oder andere Person habe sogar mitgesungen. Zum Ende des von Eminence of Darkness unterstützten Warm Up´s gab es auch noch Zugaberufe. Diese wurden mit einem letzten Song erfüllt, bevor die Bühne für Terminal Choice vorbereitet wurde.
Nach dreijähriger Bühnenabstinenz erschienen Terminal Choice nach einem Intro einer Sicherheitswarnung im Rampenlicht. Und wer richtig zählen konnte, entdeckte einen neuen Kopf in TC´s Reigen. Drummer Jens, der leider stark angeschlagen war, da er sich laut Chris Pohl „die Treppe runtergestürzt hat“. Hier noch ein Lob an Jens, dass er mit Unterstützung seines Eissprays das gesamte Set durchgehalten hat!
Musikalisch bewegten sich TC geschickt zwischen alten und neuen Stücken und brachten die Meute sofort zum rasen. Ein teuflisch wirkender Frontmann mit einer guten Bühnenpräsenz zog alle in seinen Bann. Im Hintergrund immer durch Projektionen der zugehörigen Musikvideos oder dem Bandlogo unterstützt. Nach „Call me“ gleich zu Konzertbeginn folgten u.a. Klassiker wie „Animal“ bei dem das Publikum die Songtexte gen Bühne schmetterte. Wild – das ist das Wort, das die Menge spätestens zu diesem Augenblick beschrieb. Das Publikum sog jede Note, jede einzelne Zeile in sich auf. Terminal Choice rockten den Laden. Zwar gerieten sie ab und an außer Atem („Das Alter“ wie Chris Pohl erklärte), doch das hielt sie nicht davon ab stetig weiter zu machen und das Tempo beizubehalten.
Gut gelaunt reagierte Chris Pohl auch auf Publikumsrufe, was den Sympathiefaktor weiter hob. Auch ein oft lächelnder Louis Manke griff beherzt in die Saiten und sagte auf Chris´ Drängen auf Unterstützung auch den ein oder anderen Song kurz an. Genau… die Ansagen… die sollte Chris Pohl noch mal üben. Das unbeholfene Gestammel wirkte wohl sympathisch und niedlich, doch wenig professionell. Aber vielleicht war es nur die Nervosität der klaren Bewusstheit, dass man nach 3 Jahren wieder auf Tour war und sich nun zeigen würde, ob man noch präsent ist. Und Präsenz besaßen Terminal Choice an diesem Abend zu Genüge.
Als die Band nach 14 Songs Feierabend machen wollte, tobte, schrie und applaudierte das Publikum. Und bevor die Bühne von den Fäusten der vorderen Reihen kaputt getrommelt wurde erschienen Terminal Choice erneut um „Pull the trigger“, „Armageddon“ und „Crack up“ als Zugabe zu liefern.
Als danach der Vorhang dann endgültig fiel hatten alle Verständnis aufgrund des Alters der Bandmitglieder (wie die Band selbst oft erwähnte) als auch Jens Leiden. Doch die Fans mussten dafür nicht lange auf Autogrammwünsche warten. Nach kurzer Zeit erschien Chris Pohl mit gezücktem Stift. Ein gelungenes Comeback würde ich sagen! Dieser Meinung waren an diesem Abend sicher sämtliche Personen, die dem Konzert beiwohnten.
Fotos:
Eminence Of Darkness (06.12.2006)
Terminal Choice (06.12.2006)
Links:
http://www.terminal-choice.de
http://www.eminence-of-darkness.de