Review: Tanzen Verboten Festival im Musikzentrum (02.04.2015, Hannover)

Tanzen verboten !? Klar, am Karfreitag ist gesetzliches Partyverbot, was aber nicht bedeutet, dass man am Gründonnerstag nicht noch einmal richtig feiern darf.

Das Musikzentrum ist in Hannover für viele Konzerte und Veranstaltungen unterschiedlicher Genres bekannt und dort fand das Festival statt. Gleich am Eingang gab es die erste Verwirrung. Im Internet stand Beginn 19:00, auf den Flyern 19:30. Selbst die Türsteher wussten nicht so richtig Bescheid. Wer also pünktlich zu 19:00 kam, musste draußen in der Kühle erst einmal warten. Gegen 19:20 wurde allen Wartenden dann Einlass gewährt, obwohl die letzte Band mit ihrem Soundcheck noch nicht am Ende war. Dieser musste dann unterbrochen und beendet werden.

Desastroes. Foto: Torsten Volkmer
Desastroes. Foto: Torsten Volkmer

Pünktlich begann die erste Band „Desastroes“ zu spielen. Ihre Songs, deren Texte hauptsächlich von Herzschmerz und verlorener Liebe handelt, kamen souverän und klar rüber. „Desastroes“ rockte die Bühne, doch leider rissen sie die bis dahin wenigen Gäste nicht wirklich mit. Der Gig von ihnen fand ein jähes und plötzliches Ende, als der Veranstalter von Backstage aus ihnen mitteilte, dass sie schon über der Zeit seinen.

Die Schatten Des Dorian Gray. Foto: Torsten Volkmer
Die Schatten Des Dorian Gray. Foto: Torsten Volkmer

Als zweite Band trat „Die Schatten des Dorian Gray“ auf. Die Sängerin, in ihrem knappen Outfit, wusste ihre Reize ein zu setzen und heizte der, sich nun füllenden, Menge ordentlich ein. Die Band zeigte auf der Bühne Geschlossenheit und bildete eine Einheit. Zusammen brachten sie ihren Gig mit Bravour zu Ende.

The Pussybats. Foto: Torsten Volkmer
The Pussybats. Foto: Torsten Volkmer

Co-Headliner an diesem Aben war „The Pussybats“. Der Sänger, ein kahlköpfiger und hagerer Mann, verstand es, mit der Menge zu schäkern. Ihre Choreografie schien nicht einstudiert; sie hatten einfach eine Menge Spaß auf der Bühne, welche sie auch zum Publikum transportieren konnten. Damit animierten sie die Gäste zum Feiern und Tanzen, die sich nicht zweimal dazu bitten ließen.

Agonoize. Foto: Torsten Volkmer
Agonoize. Foto: Torsten Volkmer

Der langersehnte Headliner an diesem Abend „Agonoize“ rockte das nun fast ausverkaufte Musikzentrum. Die Gäste waren nun nicht mehr ruhig zu halten und sie feierten mit der Band zusammen. Auch wenn die Band bekannt dafür ist, mit Kunstblut nur so um sich zu werfen, hielt das keinen Fan davon ab, noch näher an die Bühne zu treten. Zum Schluss war das Musikzentrum und auch sehr viele Fans mit Kunstblut versehen.

Pünktlich um 0:00 was das Festival zu Ende. Aufgrund des Karfreitags-Feier-Verbotes gab es keine Aftershow-Party.

Zusammenfassend kann man sagen, dass es eine gelungene Veranstaltung war. Die Organisation und Planung zum Beginn hätte im Vorfeld besser getimet werden müssen, tat jetzt an sich aber keinen Abbruch.

Von Wiebke Mende.

Torsten Volkmer
Torsten Volkmerhttp://www.torsten-volkmer.de
Volkmr, der Gründer des ehemaligen Goth-Zine.de, verdingt sich „selbst und ständig“ als Linsenputzer bei volkmr fotografie ihm seine Knipsklitsche, hat sich als Chefredakteur 2.0 selbst recycelt, die Metalfriese abgeschüttelt und kämpft mit be subjective! erfolgreich gegen hausgemachte Langeweile, Schubladendenken und seine Profilneurose an. Manchmal darf er auch die RedakteurInnen rumfahren oder Wassereis abstauben.

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