Maroon: Order (2009) Book Cover Maroon: Order (2009)
Jörn Constabel
CenturyMedia Records
24.04.2009
www.maroonhate.com

Tracklist:

  1. Morin Heights
  2. Erode
  3. Stay Brutal
  4. A New Order
  5. Bleak
  6. This Ship Is Sinking
  7. Call of Telah
  8. Leave You Scared & Broken
  9. Children of the Next Level
  10. Bombs Over Ignorance
  11. Wolves at the End of the Street
  12. Schatten

Eine CD-Review mit einem Vergleich zu beginnen spricht eigentlich nicht unbedingt für die Band. Aber Maroon standen für mich immer im Schatten von Heaven Shall Burn. Doch mit „Order“ dem neuem und zugleich fünften Studioalbum der fünf Nordhauser ziehen die Jungs mit Deutschlands größter Metalcore -Band gleich. Doch natürlich ist Metalcore nicht gleich Mertalcore. Aber die Wucht, mit der Maroon aufs Ohr treffen, tut es dem Haven Shall Brun Standard annähernd gleich.

„Order“: Zwölf Songs von pompöser Eleganz dealen mit typischen Straight Edge Themen und sind schnell und heavy. Die Brachialität jedes einzelnen Songs wird von ihrem Schöpfer selber durch technische Raffinessen auf ein beinahe all übertreffendes Niveau gehoben. Es sitzt einfach alles, jedes Solo, jeder cleane Part, jede Scremo-Ekstase und jeder Abstecher ins Mid-Tempo. Es herrscht Chaos wo Maroon es vorgesehen hat und es wird E-moll gespielt, genau dort wo die traurigen Schicksale einer verkorksten Gesellschaft den Hörer in Unmut stürzen soll. Und das tut es dann auch.

Der Song „Bleak“ gibt eine schöne Übersicht über Mannigfaltigkeit, mit der auf „Order“ gearbeitet wird. Der Track taktet lieblich mit gezupften Saiten auf, wird laut, unterbricht sich wieder durch sanfte Streicher. Dann ein Part, der eher nach Gothic Metal klingt, und erst im Refrain findet die Band wieder zurück zum knüppelnden Genre. Das Ganze wir durch ein schnicke Solo, das mit einem heftigen Shreddering aufwartet, abgerundet.

Um einiges anders als „Bleak“ ist beispielsweise „Erode“. Der Track ist ziemlich geradeaus und knüppelt nahezu in eins durch. Kein Schnickschnack, kein Blatt vorm Mund, einfach auf die Fresse. Genau das was man erwartet.

Und so wie in den beschriebenen Songs sorgen Maroon immer wieder für kleine Überraschungen; mal fremder, mal innovativer, mal eindeutiger. Ein weites Spektrum zeigt sich auf dem neuen Album; aber stilecht.

Es ist mitreißend, es ist fesselnd, und es gibt eigentlich gar keinen Schwachpunkt auf dem Album. Außer, dass es vielleicht nicht mehr 100%tig ein „Core“ ist, sondern schon reichlich Einflüsse anderer Genre vorweist. Doch gerade das macht die Musik besonders.

Fazit: Es bleibt brutal um Maroon. Für jeden Metalcorer ein Muss, für jeden Metaller eine Empfehlung.

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Torsten Volkmer
Volkmr, der Gründer des ehemaligen Goth-Zine.de, verdingt sich „selbst und ständig“ als Linsenputzer bei volkmr fotografie ihm seine Knipsklitsche, hat sich als Chefredakteur 2.0 selbst recycelt, die Metalfriese abgeschüttelt und kämpft mit be subjective! erfolgreich gegen hausgemachte Langeweile, Schubladendenken und seine Profilneurose an. Manchmal darf er auch die RedakteurInnen rumfahren oder Wassereis abstauben.