Oblivion
15.04.2011
www.oswald-henke.de
Tracklist:
- Weil ich es kann
- Es ist Nacht
- Wer mich liebt
- Uhren Essen
- Ohne Titel
- Seelenfütterung
- Findenzoo
- Ich Protestiere
- Manisch Aggressiv
- Vom A zum F
- An jedem Haar
- Traumzeitlos
- Herbstkinder
Bei so vielen Projekten wundert es mich, das Oswald Henke diesmal seinen eigenen Namen für das Projekt gewählt hatte. Dabei lebt dieses Album definitiv weniger von der Musik, als vielmehr von den philosophischen Texten.
Stille Töne stilvoll in Szene gesetzt, begleiten das gesamte Album. Mal mehr, mal weniger schnell, aber immer dominiert von Henke selbst seiner Stimme. „Es Ist Nacht“ wird durch eine minutenlange Rede eingeläutet. Steigert sich und ungewöhnlich schnelle Rhythmen bestimmen immer wieder die Zwischentöne. Aber auch Rock kommt vor. Ja sicher. Obwohl natürlich in den wenigen schnellen „harten“ Songs die Poesie und Lyrik die tragende Kraft sind, wird zum Beispiel „Ich Protestiere“ kurzweilig, hart, schnell und trotzdem textschwanger gespielt. Es fällt fast schon schwer sich dem eher minimalistischen Sound zu entziehen. Aber die Kunst ist es eben nicht auf dieses auf und ab herein zu fallen, sondern die Stimmung des Albums in Gänze aufzunehmen.
„Manisch Aggressiv“ spielt ebenso mit diesem auf und ab. Manisch eben! Und die Gitarren sind härter, der Sprechgesang von Oswald wird sogar Aggressiv und zum Schluss sollte man sich daran erinnern. Es geht um Poesie!
Der Titeltrack „Seelenfütterung“ umschreibt es wortgewaltig mit so schönen Kreationen wie „Erinnerungsbulemie“ aus „Uhren Essen“ wird man mehr seinen Kopf benutzen als das Tanzbein. Während in der „Seelenfütterung“ noch vom Autokannibalismus gesprochen wird, ist es die Uhr die das Böse darstellt und einem die Zeit raubt. Einen als „Zeitfraßopfer“ zurück lässt.
Das schöne an Henke und seinem Team ist, das es sich wiederum um ein komplettes Bandgeflecht handelt. Wo andere Bands quasi nur noch live bestehen, scheint es auch bei diesem Projekt um eine volle Besetzung zu handeln. Die Stimme nicht allein bei Henke gelassen wird aber er ohne Instrumente gelassen. Seine Mitstreiter: Stefan Söllner – Gitarren, Tom Bola - E-Bass, Loops und Effekte, Stimme, Benjamin Küfner – Schlagzeug und Tobias Schäfer - Keyboards, E-Piano werden sich dieses Jahr auch live präsentieren. Da wird sich dann zeigen, ob es die drei harten Songs sind, die tragen oder doch eher die präferierte Lyrik. Letztlich gibt es für mich daher auch nur Abzüge bei der Musik. Wer sich noch mehr mit dieser identifizieren kann, wird an dem Album bestimmt noch mehr Spaß haben.