HIM: Screamworks - Love in Theory and Practice (2010) Book Cover HIM: Screamworks - Love in Theory and Practice (2010)
Warner
12.02.2010
www.heartagram.com

Tracklist:

  1. In Venere Veritas
  2. Scared To Death
  3. Heartkiller
  4. Dying Song
  5. Disarm Me [With Your Loneliness]
  6. Love, The Hardest Way
  7. Katherine Wheel
  8. In The Arms Of Rain
  9. Ode To Solitude
  10. Shatter Me With Hope
  11. Acoustic Funeral [For Love In Limbo]
  12. Like St. Valentine
  13. The Foreboding Sense Of Impending Happiness (Album Version)

Drei Jahre ist es her, seitdem die Finnen HIM ihr letztes Album „Venus Doom“ veröffentlichten. Nach ihrem Erfolgsalbum aus dem Jahre 2000 „Razorblade Romance“ ging es musikalisch gesehen erst einmal bergab. Aus der einst infernalen Majestät wurde eine kleine Pop-Rock-Orgel. Mit „Venus Doom“ ging es dann wieder in die richtige Richtung. In die Richtung, die man früher an HIM so liebte: harte Riffs, dunkle schöne Melodien und Ville Valo’s tiefe Stimme. Nun ist das siebte Studioalbum draußen: Screamworks – Love in theory and practice. Ein vielversprechender Titel, der leider zu viel verspricht.

Wer das dritte Album „Deep shadows and brilliant highlights“ schon zu sanft fand, wird an dem aktuellen HIM Album keinerlei Freude finden. Seit „Venus Doom“ haben HIM wieder eine 180°-Drehung gemacht. Schade.

Denn „Screamworks – love in theory and practice“ ist leider gar kein schönes Album. Belangloses und austauschbar. Die Lieder gehen größtenteils zum einen Ohr rein und sofort zum anderen wieder heraus.

Das Album macht aber seinem Titel alle Ehre: in wirklich jedem Lied wird die gute alte (oder neue) Liebe in allen möglichen Facetten besungen. Dabei klingt Ville Valo natürlich nicht wie ein tiefer diabolischer Finne, leider nein. Der Gesang ähnelt eher einem schwachen Stimmchen, das versucht ab und zu laut zu kreischen und ansonsten wie ein kleiner aufgeregter Junge von der Liebe singt. Es ist wie gesagt: SCHADE! Wirklich Schade. HIM waren einst eine großartige Band.

Bereits der Opener „In Venere Veritas“ gibt die Stimmung des gesamten Albums wieder: seichter Pop-Rock, der perfekt für das amerikanische Radio ist. Jedes Lied hat auch passende Radio-Länge. Es dudeln die Keyboards nebenbei vor sich hin und der mitreißende Groove fehlt leider völlig. Die 13 Lieder haben unterm Strich schöne Melodien und sind allesamt nicht störend oder so, dass man sofort wegschaltet. Aber sie eignen sich im besten Fall leider nur zum Nebenbei-Hören auf der Autobahn und nicht für ein Rock-Metal-Konzert, bei dem man allerhand Spaß haben kann.  Wiedererkennungswert Fehlanzeige. Man kann nur inständig hoffen, dass „Screamwords – love in theory and practice“ nur eine Art Magenverstimmung ist, die beim nächsten, hoffentlich wieder guten Album von den sonst großartigen HIM, verschwunden ist.

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Kristin Hofmann
Kristin Hofmann, das schnurrende Fotokatzl, ist uns von den Elbwiesen zwischen Nightwish und Lacrimas Profundere im Fotograben irgendwie zugelaufen. Das „Spätzchen“ fährt in der Regel nicht die Krallen aus, voll auf weißblaue Vierräder ab und hat die anderen sechs Nerdzwerge zwischen Datenkraken, Mediendschungel und Hexadezimal im Blinzelwettbewerb längst platt gemacht. Schnurrbart steht ihr übrigens nicht so gut wie DocMartens, aber irgendwas is’ ja immer. Bitte nicht füttern!