Clan of Xymox: In Love We Trust (2009) Book Cover Clan of Xymox: In Love We Trust (2009)
Trisol
09.07.2009
www.clanofxymox.com

Tracklist:

  1. Emily
  2. Hail Mary
  3. Desdemona
  4. Judas
  5. In love we trust
  6. Sea of doubt
  7. Morning glow
  8. Home sweet home
  9. Love got lost
  10. On a mission

Wenn man heute die Halbwertszeit vom Bestehen einer Band sieht, muss man bei dieser Formation wohl von einem Urgestein sprechen. Rund ein viertel Jahrhundert oder kurz 25 Jahre gibt es diese Formation aus dem Nachbarland Holland bereits. Kurz um wenn man um die 30 Alben und EPs veröffentlicht hat, ist man mit Leidenschaft dabei oder aber hat einfach nichts Besseres zu tun.

In dem Falle würde ich sagen, Leidenschaft! Sicherlich kenne ich nicht jedes Album selbst, aber dieses gehört definitiv zu den angenehmen und hörbaren Scheiben. Dabei hat die sehr markige und tiefe Stimme von Ronny Moorings das ganze Album über einen Klang der mich an „Sisters of Mercy“ oder „The Mission“ erinnert. Nun die Leute sind im Grunde auch zusammen groß geworden, haben ähnliche Entwicklungen hinter sich und musikalisch stammen sie alle aus der selben Familie.

Haben sie doch sogar einiges zusammen auf der Bühne erlebt. „In Love We Trust“ ist ein für dieses Genre eher modernes Album. Geprägt wird alles von den düsteren Gitarren und den eher klassischen Rhythmen. Der Bass erinnert an „Joy Division“ oder auch die frühen „New Order“.  Trotzdem treiben die Holländer auch ihre Hörer an. Der Titelsong „In Love We Trust“ wäre da zu nennen. Dabei gibt es sicherlich auch schnellere Songs. Vielschichtig kann man auf jeden Fall auf jedes Instrument eingehen und dabei zwischen den Geschwindigkeiten hin und her wechseln. Elektronische Sphären geschaffen um einen durch die Songs zu tragen oder doch eher der Drummer der einen den anderen Takt vor gibt. Langweilig ist anders. Manch ein Fan wird sogar sich eher an die Zeit von vor 2002 zurück versetzt fühlen. Waren die „Clan Of Xymox“ doch danach versucht in die Future-Pop-Ecke abzugleiten.

Davon ist hier nicht mehr viel zu spüren. Klassisches Instrumentenhandwerk gepaart mit jahrelanger Erfahrung im Composing und Songwriting machen sich hier stark bemerkbar. Kein Song klingt wie der nächste und doch spürt man so etwas wie einen roten Faden, der durch das Album weist. Besonders positiv für Electronic-Fans ist da der Song „Love Got Lost“ zu nennen. Damit könnte einem auch der DJ mal überraschen. Vielleicht wäre es nichts für Leute denen Texte egal sind. Aber auf solche Befindlichkeiten sollte man in dem Falle keine Rücksicht nehmen.

Anspieltipps: „Love Got Lost“, „In Love We Trust“

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Oliver Garrandt
Oliver Garrandt ist ein ECHTER Fotograf! Echt jetzt!! Mit Betonung auf Graf, aber in der Regel inkognito, mit Verzicht auf Titel und jegliches Zeremoniell. Alles andere wäre albern und unpraktisch. Man erzählt sich, von Garrandts Sommerresidenz in Dings bei Bums sei soetwas wie das rebellische Knusperhäuschen der internationalen Anti-Low-Carb-more-Fat-Bewegung. Ein käseüberbackenes, solarbetriebenes Nudelparadies mit extradünnen Extras. Der blaublütige Pixelprommi is so fucking real und exclusiv, der lebt sogar seinen Hang zu Electro und alternativer Musik, „die gern auch Crossover Industrial und Metal beinhalten darf“, offen aus.