Neuer Monat, neues Glück. Oder eher Pech? So richtig konnte der neue Song of the Month diesen Monat nicht bei unseren Redaktionsmitgliedern punkten. Warum? Die Gründe sind vielfältig Lest selbst!
Der Song im August: Yungblud mit „The Emperor“ ausgewählt von Rune
Kristin: Are you the emperor? Mit starker Ansage startet Yungbluds gleichnamiger Song und legt direkt los. Der junge britische Künstler aus Doncaster hat keine Zeit zu verlieren und präsentiert sich nicht nur musikalisch gern vielseitig. The Emperor hat großes Mitsingpotential, der Künstler fasziniert. Was will man mehr? Wenn er 2023 auf große Welttournee mit seinem neuen Album Yungblud. The Album geht, sollte man sich das nicht entgehen lassen.
Johanna: „The Emperor“ versucht die Stimmung zu heben, Energie zu geben, den Selbstwert zu pushen und einen Kampfgeist zu wecken. Das aber auf eine so simple Art, dass es schwer fällt sich ernsthaft darauf einzulassen. Melodiös, textlich und rhythmisch wirkt er einfallslos. Fast schon nervig ist der fußballstadionartige Hintergrundgesang.
Michael L.: Eigentlich ist es ja so, dass wenn Mensch ein Lied öfter als einmal hört, es nach und nach besser wird, weil man immer irgendwie noch was entdeckt, was einen anspricht. Bei „The Emperor“ von Yungblut ist dies leider nicht der Fall. Schon beim zweiten Hören kommt Langeweile , ob der eintönigen Wiederholungen, auf. Dieser Emperor (Kaiser) wird keinen Thron besteigen.
Thea: Ich muss mich geschlagen geben. Ich gehöre zur Generation „Früher war alles besser“. Auch wenn MGK, Yungblud und Co. Den Pop-Punk wiederbeleben, löst das bei mir keine Teenagernostalgie aus. Alles zu glatt. Zu einfach. So auch bei „The Emperor“, welcher, ohne die Stadiongesänge vielleicht sogar noch OK wäre. Schade. Würde Yungblud etwas mehr von der unbändigen Euphorie und Energie seiner Live Shows auch in die Konservenmusik stecken, wäre da echt Potenzial.
Michael G.: Kann mir einer sagen warum Yungblud so gefeiert wird? Ich kann es (noch?) nicht nachvollziehen und „The Emperor“ trägt auch nichts zu einer Meinungsänderung bei. Der Song ist total in Ordnung, er wird seine Zielgruppe auch finden, aber mehr als ein kurzes und gut gemeintes Abnicken ist für mich nicht drin. Und seien wir ehrlich: der Song mag als Live-Track Potenzial haben, aber irgendwie ist er als Hintergrundmusik für das kommende FIFA23-Spiel besser geeignet.
Rune: Von Fans seit vier Jahren sehnsüchtig erwartet, für mich der erste wirkliche Berührungspunkt mit Yungblud überhaupt denn bisher ging seine Musik eher an mir vorbei. Warum es bei The Emperor nun anders ist mag am „Retrosound“ liegen, wenn man es denn so nennen mag denn diese musikalische Ära ist noch gar nicht so lange her dass man es Retro nennen könnte. The Emperor ist Post-Britpop der frühen 2000er, gepaart mit einem Offbeat welcher den Verse ein wenig wie einen Gorillaz Song klingen lässt und der vor dem letzten Chorus im Zusammenspiel mit Jungle typischen Drums und Dub Effekten auf den Vocals besonders zur Geltung kommt und dem Song hier einen interessanten Twist verleiht. The Emperor ist jetzt kein sonderlich anspruchsvoller Song aber gutes kurzweiliges Entertainment und für Fans prägender UK Genres einer bei dem es sogar einiges zu entdecken gibt.
Torsten: Wiederholungen sollen sich einbrennen, eingängige Sounds gefallen. Tausendfach und seit Jahren erfolgreiches Konzept für Radio-Pop zum mitsingen. Gibt es auch in diesem Bereich gelungene Exemplare, reiht sich „The Emperor“ mit seinen diversen experimentellen Klängen eher dort ein wo es sich nicht lohnt eine Nummer zu ziehen. Nach knapp 3 Minuten ist der Spuk zum Glück vorbei. Allerdings hat das Cover neugierig auf mögliche Live-Qualitäten gemacht welches eine kurze Recherche nach sich zog und ältere, durchaus gelungene Songs auf den Drehteller brachte – denen widme ich mich gern noch einen Augenblick. Tschüss Emperor.
Judith: Teenie Pop Hymne, Retro irgendwas Sound, etwas Beat und Tempo, so kommt der Song daher. Das alles fügt sich irgendwie zu einem recht einfallslosen Einheitsbrei zusammen, der spätestens nach der ersten Minute anfängt zu nerven. Könnte auch einer der langweilige Dauerbrenner sein, die im Radio mit Freuden rauf und runter gespielt werden, wobei dem Hörer verschlossen bleibt, warum ausgerechnet dieser Song so oft auf der Playlist ist. Bleibt die Hoffnung auf den nächsten Song of the month!
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Yungblud
Alle Redaktionsfavoriten findet ihr in unserer Songs of 2022 Playlist: