Dieser Gig wurde im Vorbericht noch als Schweizer Doppelpack-Konzert angekündigt. Wie konnte das passieren? Skandal!! Ganz klare Freudsche Fehlleistung. Wahrscheinlich an die Swiss-Band Krokus gedacht, und nun steht hier eine ganz andere Band auf der Bühne. Letztendlich egal.
Doppelpack ist Doppelpack
Und wer ist nun der Opener des Abends? Magnum. Wie jetzt Magnum? Magnum wie das Eis? Magnum wie der Privatdetektiv? Oder Magnum wie die großkalibrige Wumme? Magnum halt. Magnum wie die Band aus England. Ach so!! Die Band aus Birmingham gehört zu den Giganten des Melodic Rock. Und das bereits seit Achtung!! 1972.
50 Jahre Magnum. Wahnsinn. Die Gründungsmitglieder Bob Catley (Gesang) und Songwriter/Gitarrist Tony Clarkin sind immer noch dabei und es gibt mit dem aktuellen, hoch gelobten Album „The Monster Roars“ sogar neues Songmaterial. Magnum sind eine Hard-Rock-Gruppe mit eher untypisch begleitenden Tasteninstrumenten (Keyboards/Synthesizern). Das hat sich seit Jahren so bewährt. Das bleibt so. Das ist gut so. Darum sind auch viele der 700 Fans nur wegen dieser Band hier im Capitol. Unterstützt werden die Gründerväter von Bassist Dennis Ward, Schlagzeuger Lee Morris und Tastenmann Rick Benton. Spielen können die Männer. „Days of no Trust“ ist der Opener. „The Monster Roars” kommt auf drei. Spielen können die Magnum-Männer, nur gibt es ein kleines Manko. Der Sound kommt etwas schlapp daher. Geradeso wie Ice in the Sunshine, eine Knarre mit Platzpatronen oder der im Dunkeln tappende Ermittler. Schade, schade. Zum Glück kommt zum Abschluss noch der Tipp eines bekennenden Fans: einfach mal die alten Scheiben (auch Live-Alben) anhören. Guter Plan.
Good love, forsaken
Two hearts, one breaking
Good love, mistaken
Two hearts, one aching
Garantiert nicht im Dunkeln befindet sich die zweite Band des Abends. Direkt aus dem gleichnamigen Tunnel kommt Gotthard daher. Mit was? Mit Volldampf. Der Sound ist jetzt um einiges besser und genauso wie es sein soll: laut und massiv. Die Hardrocker aus Lugano gibt’s auch schon über 30 Jahre. Aber Bock auf Rock haben die Jungs immer noch oder gerade wegen bedingter Coronapause, jetzt noch umso mehr. Sänger Nic Maeder macht den Entertainer. Reisst seine Leute und das Publikum von Beginn an mit. Purple´s „Hush“ ist wie immer dabei, aber auch Abbas´s „SOS“ wird gecovert. Ist ungewohnt, kann mensch aber machen. Maeder macht Spielchen mit dem Publikum. Der schnellste Anrufer seiner hochgehaltenen Nummer, kriegt ein T-Shirt. Das Textil geht an eine Frau. War ja klar. Die sind halt schneller. Schnell, weil kurzweilig, geht es durch den Abend.
Im Mittelteil ein Akustikpart mit „One Life, One Soul“, „Sweet Little Rock ’n‘ Roller“ und „Mountain Mama“. Singen kann der Mann. Auch Gitarrist Leo Leoni, Marc Lynn am Bass, Gitarrist Freddy Scherer und Flavio Mezzodi am Schlagzeug verstehen ihr Handwerk. Letzterer kriegt sogar ganz klassisch, nach alter Hardrock-Art, sein Soli. Ist halt Classic Rock. Im Zugabenteil kommt „Heaven“ und „Anytime Anywhere“. Zum Abschluss natürlich „Quinn the Eskimo (The Mighty Quinn)”. Dieses Lied gibt es übrigens auch in einer Version von Krokus. Da war doch was. So schließt sich der Kreis. Der Abend war eine richtig runde Sache.
Galerien by Michael Lange bs! 2022:
Setlist Magnum:
- Days of No Trust
- Lost on the Road to Eternity
- The Monster Roars
- The Archway of Tears
- The Flood (Red Cloud’s War)
- All England’s Eyes
- Vigilante
- Kingdom of Madness
- On a Storyteller’s Night
- Sacred Hour
Setlist Gotthard:
- Intro
- Every Time I Die
- 10.000 Faces
- Hush (Joe South cover)
- Missteria
- Stay With Me
- Top of the World
- Feel What I Feel
- The Call
- SOS (ABBA cover)
- What You Get
- Master of Illusion
- Let It Rain
Akustik: - One Life, One Soul
- Sweet Little Rock ’n‘ Roller
- Mountain Mama
Electric: - Remember It’s Me
- Starlight
- Bad News
- Drum Solo (Flavio Mezzodi)
- Lift U Up
Encore: - Heaven
- Anytime Anywhere
Encore 2: - Quinn the Eskimo (Mighty Quinn) (Bob Dylan cover)