Bloodlights: Simple Pleasures (2010) Book Cover Bloodlights: Simple Pleasures (2010)
Silversonic
26.02.2010
www.bloodlights.com

Tracklist:

  1. Blasted
  2. City Of The Dead
  3. Simple Pleasures
  4. Just One More
  5. Off The Track
  6. Never Built To Last
  7. 1002070
  8. Sticky Handshake
  9. Ultimate High
  10. The Thief
  11. Wipe It Off

Es sind die einfachen / kleinen Freuden, die das Leben ausmachen. Dies nahmen sich Bloodlights zu Herzen und betitelten ihr neues Werk nach diesem Motto.

Ebenso einfach halten sie ihren Sound auf “Simple Pleasures”. Eine etwas seichtere Rock 'n Roll-Platte ohne große Überraschungen, die zwar gut rein- aber auch ebenso leicht wieder rausgeht. Ex-Gluecifer-Gitarrist und jetziger Bloodlights Frontmann Captain Poon zeigt sich zurückhaltender als die energiegeladenen Gluecifer es waren. Doch alte Zeiten sind vergangen und man soll das Neue nicht an dem Alten messen. Unvoreingenommen betrachtet beinhaltet das Album kaum Ecken und Kanten, und liefert solide Rockmusik mit dezenten Popeinflüssen. In der ersten Hälfte des Werkes legen Bloodlight mit einigen tollen Stücken los. Der Opener “Blasted” zeigt nicht viel neues, macht aber trotzdem gute Laune und stimmt auf knappe 40 Minuten Rockmucke ein. Dann kommt ein gelungener Midtempo Song mit “City Of The Dead”, der ebenso wie “Off The Track oder “Perfect But The Opposite” etwas tougher rüberkommt. Einfache Songs mit geschickt portionierten Akkorden und Riffs lassen den Hörer das Album lockerflockig durchhören.

Natürlich gibt es auch ein paar unscheinbare Songs wie “Wipe It Off”, bei denen es ab Energie, sowie Individualität und Rotz fehlt. Ebenso wie bei “Never Built To Last” fehlt hier der Pfeffer im Hintern. Doch im Gegenzug dazu schreiten dann wiederum Stücke wie “Ultimate High” oder “Simple Pleasures” nach vorn trotz teilweise hohem Popgehalt – vor allem bei “Ultimate High” kann man schön sehen, dass neue softere Zeiten und eine Bandauflösung nicht unbedingt ein großer Schritt nahe Rock-n-Roll Altersheim sein müssen.

So ziehen sich Höhen und Tiefen durch das Album. Doch nach reiflicher Abwägung kommt man zu dem Schluss, dass ein wenig mehr Würze und Punk-Gerotze zwar gut getan hätten, dem Ganzen nun aber keinen Zacken aus der Rockkrone brechen. “Simple Pleasures” rockt wunderbar vor sich hin und bringt gute Laune ins Haus. Ob beim Feiern, Putzen oder Vorglühen, Hintergrund- oder Vordergrundmusik – es passt einfach. Dieses Album stellt auch ein gutes Sprungbrett zu kommenden Songs dar, die dann künftig darauf aufbauen und vielleicht ein wenig schärfer gewürzt sein und somit aus den kleinen, eine riesengroße Freude machen könnten.

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Melanie Schupp
Melanie – the fucking awesome face from outer space – Schupp, ist Freizeitzombie, der Alptraum jedes Metalldetektoren, HardcoreBraut und schippert von Hamburch auch mal über den Musicheadquarter. Als kleine Schwester Edward Scissorhands, hat sie das zweite Gesicht, schreibt ihre Texte mit Kunstblut und Kajal und bringt Farbe in jeden Fotograben.