Tja, was soll man sagen? Seit der Genehmigung von Impfstoffen wollte die Politik der Pandemie zu Leibe rücken und eliminieren. Dass dieses nicht so einfach und schnell geschehen kann, war klar. Erst die dann die dann und dann und dann… Ein schwieriges Unterfangen im ersten halben Jahr. So blieb vielen, wie auch mir, das Homeoffice weiter erhalten. Wobei die Firma, in der ich arbeite, es aus wirtschaftlichen Gründen, „mobiles Arbeiten“ nennt.
So brauchte ich zuhause, sprich in meinem privaten Büro, natürlich auch musikalische Untermalung. Ähnlich wie bei unsere Kollegin Judith, habe ich mich auf die Sounds der 80er und 90er besonnen. Allerdings musikalisch dann doch eher Metal, Punk und Hardcore. Jeder halt nach seinem Genre. Die ganzen Bands zu nennen, würde hier den Rahmen sprengen. Aber ich denke dieser Blick zurück zeigt auf, sich in dieser Weise in eine Zeit zurückzuversetzen, in der die Welt für einen noch unbedarft und in Ordnung war.
1. Mittelalter-Szene
Auf dem Mittelaltersektor gab es wilde Kooperationen. Vorne an Feuerschwanz, die mit Melissa Bonny den Seeed Song Ding coverten und ein witziges Video heraufbeschworen.
Doch mehr noch, weitere Kombinationen warteten auf. Mit Saltatio Mortis, Tanzwut, Mitgliedern von Subway to Sally und sogar Sascha wurden Songs gemacht. Letztes war der bekannte Manowar Song Warrios Of The World wieder mit Melissa, Saltatio Mortis und Thomas Laszlo Winkler von Gloryhammer. Und Eskimo Callboy brachten verschiedenste Versionen des Songs Hypa Hypa von Scooter raus. Also nicht den Kopf in den Sand stecken, sondern neues ausprobieren und kreativ werden. Dieses ist auch eine Art der Virusbekämpfung.
2. MHP
Absolutes Highlight für mich war das Metal Hammer Paradise, welches nach einem Jahr Pause dann im November stattfinden konnte. Zu dem Zeitpunkt noch unter 3G Regelung mit regelmäßigen Test. Es war einfach schön, ein Festival genießen zu können. Auch wenn wir Fotografen uns freiwillig entschlossen haben, im Graben mit Maske zu arbeiten. Safety first! Dennoch, es fühlte sich wieder gut an, unter gleichgesinnten zu sein, zu feiern, zu trinken und geliebte Songs mitzusingen oder eher zu grölen. Und die Bands hatte Bock zu spielen, mehr denn je. Zudem war es, unter den Bedingungen, supergut organisiert. Es musste auch die Presse die regulären Eingänge mitbenutzen, um erfasst zu werden. Vorher hatten wir kürzere Wege. Aber vielleicht auch mal ganz gut, um ein bisschen den Pandemie-Bauchspeck abzutrainieren, wenn man von einem Konzert zum nächsten huschen muss. Es war für mich, egal unter welchen Bestimmungen, ein nachhause kommen.
3. Location – Hademarscher Hof
Ein weiteres Highlight und Neuentdeckung war für mich der Hademarscher Hof. Mit gutem, rustikalen Essen und supernettem Personal ein Konzert auf dem Land erleben, das gibt es nur hier. Mit Tri State Corner, Iron Savior und Rage gab es voll auf die Mütze. Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich als Metalhead und Griechenlandfan bis dato nichts von Vassilios Maniatopoulos Band wusste. Für mich war er bisher nur der Drummer von Rage. Er möge es mir verzeihen. Somit war für mich Tri State Corner, mit seinen griechischen Folklore Einflüssen, die Krönung des Jahresabschlusses.
Nun hat die Omikron-Variante des Coronavirus zugeschlagen und ausblickend ist zu sagen, wird sich die Lage wahrscheinlich nicht ändern bzw. stabilisieren. Schauen wir in ein weiteres Coronajahr und ich hoffe darauf, dass die neue Regierung endlich mal ein klare Linie fährt und einen Weg vorgibt, der die Menschen nicht weiter entzweit und die Gemeinschaft wieder zusammenführt.