Oomph!: Des Wahnsinns fette Beute (2012) Book Cover Oomph!: Des Wahnsinns fette Beute (2012)
Sony Music
18.05.2012
www.oomph.de

Tracklist:

  1. Unzerstörbar
  2. Zwei Schritte Vor
  3. Such Mich Find Mich
  4. Bis Der Spiegel Zerbricht
  5. Die Geister Die Ich Rief
  6. Bonobo
  7. Deine Eltern
  8. Kleinstadtboy
  9. Regen
  10. Kosmonaut
  11. Komm Zurück
  12. Aus Meiner Haut
  13. Seemannsrose
  14. Unendlich
  15. Fütter Mich
  16. Der Tod Ist Ein Herzschlag Entfernt

Schwierig, schwierig… Dieses Album kann definitiv entzweien. Immerhin sind diese jazzigen Bläserelemente für mich bei Oomph! was völlig neues. Nicht sofort während des Eingangstracks, der im übrigen gleich richtig abgeht und Spaß verspricht.

Bei Oomph! ist in jedem Falle auch mal eben der Text wichtig. Sich jedoch NUR mit den Lyrics zu beschäftigen, wäre definitiv zu wenig. Sicherlich dürfte man von solch alten Hasen nichts neues erwarten. Jedenfalls ist nix komplett Experimentelles zu hören. Wenn man mal von den wie in „Such Mich Find Mich“ selbst gesungenen Echos / Wiederholungen? absieht. Wie reiht sich ein Song an den nächsten, ohne erst mal weh zu tun. Zu finden sind wie üblich balladenartige Songs für das Radio, genau so wie Tracks die komplett überraschen können.

Besonders find ich da „Bonobo“ textlich wie auch musikalisch bemerkenswert. Dieser Track hat es in sich. Zeigt es doch gesellschaftliche Kritik und noch mehr „Sprechgesang!“ und scratchings. Musik mal ein bisserl anders als Oomph!-Typisch! Dero ist ja eh nicht sooo der große Sänger, aber in diesem Track zeigt er besonders deutlich, wo seine Stärken liegen. Und als ob es nicht genug der Kritik ist, geht es mit „Deine Eltern“ gleich weiter. Eine kleine lustige Geschichte über die Eltern vieler, vieler Hörer und Hörerinnen. Jedenfalls weiß ich, warum ich schon früh angefangen habe eine Brille zu tragen. Hätte ich mal auf meine Eltern gehört 😉 Dickes Schmunzeln ist angesagt! Aber ich werde nicht jedem Song seine Pointen nehmen wollen. Jedoch mag ich sehr die Ironie und den kritischen Unterton in vielen Songs auf dem Album.

Weshalb das Ganze mit dem Wahnsinn zu tun haben soll, ist mir nicht schlüssig. Jedenfalls ist es doch das „normale“ Leben und ihre Widersprüchlichkeiten, die hier mal wieder scharf aufs Korn genommen werden. Nicht immer sind die Refrains gut gelungen und der Mix aus Stilelementen kann nicht immer gefallen. Das tut den meisten Songs jedoch keinen Abbruch. Immerhin wird man bei den 16 Songs auch manchmal auf eine kleine Geduldsprobe gestellt. Denn nach „Regen“ zieht es sich doch etwas. Ich bin kein Fan von Balladen und so strapaziert es doch ein wenig, wenn man versucht den Schwung wieder zu finden. Dadurch geht der eigentlich gut arrangierte Song „Kosmonaut“ etwas unter. Die Stärken von der Truppe kommt dann wieder, mit brachialem Gitarrengewitter und ROCK at its best! Um dann mit „Seemansrose“ noch mal etwas zu verwirren… Schunkelsongs von Oomph!? Na ja nur solange man nicht auf den Text acht 🙂

Das Ende ist nur ein Herzschlag entfernt und macht Mut auf mehr. Album 12 sollte doch nicht so lange auf sich warten lassen. Immerhin ist dieses Album schon sechs Monate alt und trotzdem auch für den Weihnachtstisch ganz sicher als Mitbringsel für Fans und Freunde ein schönes Geschenk. Nicht das TOP-Album 2012, aber ganz sicher unter den Top 10!

Anspieltipps:

  • Unzerstörbar
  • Bonobo
  • Deine Eltern
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Oliver Garrandt
Oliver Garrandt ist ein ECHTER Fotograf! Echt jetzt!! Mit Betonung auf Graf, aber in der Regel inkognito, mit Verzicht auf Titel und jegliches Zeremoniell. Alles andere wäre albern und unpraktisch. Man erzählt sich, von Garrandts Sommerresidenz in Dings bei Bums sei soetwas wie das rebellische Knusperhäuschen der internationalen Anti-Low-Carb-more-Fat-Bewegung. Ein käseüberbackenes, solarbetriebenes Nudelparadies mit extradünnen Extras. Der blaublütige Pixelprommi is so fucking real und exclusiv, der lebt sogar seinen Hang zu Electro und alternativer Musik, „die gern auch Crossover Industrial und Metal beinhalten darf“, offen aus.