Aiden: Conviction (2007) Book Cover Aiden: Conviction (2007)
Victory
24.08.2007
www.aiden.org

Tracklist:

  1. The opening departure
  2. She will love you
  3. Teenage Queen
  4. Hurtz me
  5. One love
  6. Moment
  7. Darkness
  8. Son of lies
  9. Believe
  10. Bliss
  11. The sky is falling

 

„Conviction“ – so ist das neue Album von Aiden betitelt und LEO Online Dictionary sagt „Conviction = das Urteil“. Nun denn übernehme ich einmal die Rolle des Richters und urteile über das neue Werk der Jungs aus Seattle.

Schon am Artwork sieht man, dass sich etwas getan hat. Fast schon filigran könnte man die Blumen, die aus dem Hals eines in einen Anzug gekleideten Herrn sprießen, nennen (dessen Kopf übrigens abgeschlagen und auf der Rückseite in einen Blumentopf gepflanzt wurde). Alles in allem sehr hell mit hübschen Farbspielen von lila über grün bis schwarz. Auch die Schminke der Jungs auf dem Bandfoto ist weniger dick aufgetragen als in der Vergangenheit… leider erscheint aber auch der Sound des Albums nur sehr blass. Das Intro mit tragischen Klavierklängen und einem durchweg singenden (!) Wil ist ein wenig lahm aber okay, es ist ein Intro. Und darum funktioniert das auch, könnte sogar gut sein aufgrund seiner Andersartigkeit zu früheren Einstiegen (ich erinnere mich an „Knife Blood Nightmare“, bei dem vor Schreck das Herz eine Sekunde aussetzt wenn einem eine Horde Horrorpunker gleich beim ersten Track mit voller Wucht entgegen schreit). Wie gesagt es KÖNNTE gut sein wäre nicht der Rest des Albums ebenso einschläfernd.

Der Beat von „She Will Love You“ (alleine schon der Titel!) klingt wie ein Popsong aus dem Hause von The Killers nur in schlecht. Das Gitarrensolo klischeehaft und der Übergang zum Refrain dann total HIM lastig. Da scheinen die Jungs wohl etwas ZU lange mit den Finnen auf Tour gewesen zu sein. Den Übergang zu dem nächsten Song mit einem ebenso grausigen Titel „Teenage Queen“ bekäme man kaum mit, wäre da nicht das Fade Out am Ende von „She Will Love You“. Dieser Song erinnert in seiner Gesangslinie teilweise an „Genetic Design For Dying“ nur dass er gesamt gesehen viel poppiger und harmloser erscheint.
Wer auf „Conviction“ den Schreihals Wil sucht, wird hier große Detektivarbeit leisten müssen. Dieser beschränkt sich nämlich aus mir unerfindlichen Gründen mehr und mehr auf cleane Gesangsparts. Nun, er schlägt sich auch nicht allzu schlecht, doch das Geschreie machte die Mittelmäßigkeit als Sänger eine große Spur besser. Zudem fehlt nun die Abwechslung und natürlich der gesamte Biss. Wo ist die Wut? Wo sind die Songs zu denen man gerne mal seine Aggressionen ablassen konnte? Die findet man auf den alten Alben.

Auch nicht so toll: „One Love“ (jetzt breche ich aber gleich) das schön veranschaulicht, dass Wil seine Gesangsstimme noch trainieren oder zurück zum Geschrei kehren sollte. Oder „Believe“ das zwar ein schönes Klavierspiel zu Beginn beinhaltet, doch sonst auch eher mäßig begeistert. Tut mir leid ich finde keinen 100% überzeugenden Song. Sämtliche Titelbezeichnungen lassen gleich schon die nicht vorhandene Spannung erkennen.

Was früher als Horrorpunk bezeichnet wurde ist heutzutage nur noch der blanke Horror. Kitschig und ganz und gar nicht mehr Aiden versuchen die Jungs wahrscheinlich neue Anhänger zu finden. Oder aber die Stimme zu schonen. Man weiß es nicht und ebenso ungewiss ist, wie das Album von der Fangemeinde als auch neuen Hörern angenommen werden wird. Das wird die größte Frage überhaupt sein. Doch mein Urteil als Richter ist nur eine kleine Stimme und somit übergebe ich übergebe den Fall den Fans… und warte sehr gespannt…!!

Vorheriger ArtikelXentrifuge: Converting Infinity (2009)
Nächster ArtikelNFD: Dead Pool Rising (2006)
Melanie Schupp
Melanie – the fucking awesome face from outer space – Schupp, ist Freizeitzombie, der Alptraum jedes Metalldetektoren, HardcoreBraut und schippert von Hamburch auch mal über den Musicheadquarter. Als kleine Schwester Edward Scissorhands, hat sie das zweite Gesicht, schreibt ihre Texte mit Kunstblut und Kajal und bringt Farbe in jeden Fotograben.