Deathbound: We Deserve Much Worse (2007) Book Cover Deathbound: We Deserve Much Worse (2007)
Wiebke Essert
Dynamic Arts Records
05.03.2007
www.deathbound.net

Tracklist:

  1. Deceving Shortcuts
  2. End The Guessing
  3. Gain Control
  4. Revolutions Against Nothing
  5. Connected To Confusion
  6. Torn
  7. Debate Or Terminate
  8. Preaching Back To Preachers
  9. Betrayal Wears Your Face
  10. No Disease Like Us
  11. Final Element
  12. A Fraction Of Truth
  13. Never Been Worse
  14. Rockthrowers Among Us
  15. Landmine
  16. Put The Blame On The Devil
  17. Vansinne
  18. Ward 77

Eigentlich könnte man die Songs auf dieser CD ganz einfach beschreiben: kurz – knackig – voll auf die Zwölf. Aber damit würde man den Finnen nicht wirklich gerecht werden. Natürlich handelt es sich bei Deathbound um eine Grind Core Band, natürlich sind die Songs stilecht alle unter drei Minuten lang. Natürlich wird ordentlich geholzt und alles platt gemacht, was sich dieser Combo in den Weg stellt. Aber Deathbound haben noch mehr Facetten!

Geschickt verweben die Vier Elemente anderer Stilarten mit ein. So beginnt zum Beispiel der Opener „Deceving Shortcuts“ mit einem klassischen Downtempo Death Metal Riff, ehe das Inferno losbricht, um sehr rhythmisch zu enden, was mich irgendwie ein bisschen an Misery Index erinnert, während sich in „Revolutions Against Nothing“ und „Connected To Confusion“ einige Thrash Metal Parts finden. Gleichzeitig zeigen Deathbound aber auch, dass sie technisch versierte Musiker sind. Schlagzeuger Sami gibt sich zwischendurch immer wieder dem Geschwindigkeitsrausch hin und bearbeitet seine Basedrum, dass einem schon vom Hören schwindelig werden kann. Die Saitenfraktion sorgt für einen massiven Soundwall, fügt aber immer wieder technische Raffinessen ein zum Beispiel hier ein kleines Bassbreak oder dort eine Rhythmusvariation. Über allem thront Kai Jaakolas markante Stimme, die vor Kraft nur so strotzt.

Zusammengefasst ist „We Deserve Much Worse“ ein sich im stilistischen Rahmen bewegendes aber dennoch verdammt abwechslungsreiches Album, dass sich wunderbar zum Aggressionsabbau eignet. Denn wenn man knapp 31 Minuten lang die Fäuste geballt hat, sollte es einem viel besser gehen.

Vorheriger ArtikelAnathema: Weather Systems (2012)
Nächster ArtikelDelain: We are the Others (2012)
Torsten Volkmer
Volkmr, der Gründer des ehemaligen Goth-Zine.de, verdingt sich „selbst und ständig“ als Linsenputzer bei volkmr fotografie ihm seine Knipsklitsche, hat sich als Chefredakteur 2.0 selbst recycelt, die Metalfriese abgeschüttelt und kämpft mit be subjective! erfolgreich gegen hausgemachte Langeweile, Schubladendenken und seine Profilneurose an. Manchmal darf er auch die RedakteurInnen rumfahren oder Wassereis abstauben.