The Gathering: The West Pole (2009) Book Cover The Gathering: The West Pole (2009)
Psychonaut
08.05.2009
www.gathering.nl

Tracklist:

  1. When Trust Becomes Sound
  2. Treasure
  3. All You Are
  4. The West Pole
  5. No Bird Call
  6. Capital Of Nowhere
  7. You Promised Me A Symphony
  8. Pale Traces
  9. No One Spoke
  10. Constant Run

 

Bereits seit ca. 14 Jahren gibt es die Niederländische Formation “The Gathering”. Eine lange und bewegte Geschichte mit vielen Bandmitgliedern und vielen fliegenden Wechseln. Wahrscheinlich eines der Gründe, warum es fast drei Jahre gedauert hat, bis nun endlich ein neues Album vorliegt. Für ein Comeback evtl. noch zu früh, aber um Anschluss zu halten gerade eben noch im Zeitrahmen. Mit dem Starter des Albums kommt ein hammergeniales Instrumentalstück auf einen zu, der einen aber auch leider einen falschen Eindruck von dem Rest des Albums vermittelt. Von Song zu Song gleitet das Album immer mehr ab hin zu einem netten Musikträger verschiedener Balladen und anderer eher ruhig wirkender Stücke. Dabei würde ich von einer Rock-Band doch noch ein wenig mehr erwarten. Nicht das es schlechte Musik ist. Aber es fehlt der „Knaller!“ Von dem bereits erwähnten Opener natürlich abgesehen.

Perfekt eingespielte Klavier und Geigenpassagen dazu eine wollig dem Rücken herunter laufende Stimme. Aber erst zum Ende hin kann man sich noch mal ein wenig mehr verausgaben. „No One Spoke“ ist zwar mitunter zu sehr unterlegt mit der leicht säuselnden Stimme der aktuellen neuen Sängerin Silje Wergeland, aber immerhin etwas mehr Einsatz von Drums und Gitarren zeigen einem das Ende der Schlafenszeit. Den gerade noch rechtzeitig zum Wecken kommt mit „A Constant Run“ zu erleben. Ein klassischer Rocksong mit der die Band doch noch mal zeigt, dass Balladen nicht alles sind. Natürlich will man damit auch die eigenen Fans bei Laune halten. Wenn man es „Böse“ ausdrücken würde. In wiefern diese sich aber dem Urteil von mir anschließen, sei dahin gestellt. Immerhin sind drei Jahre eine lange WARTENSZEIT. Nicht jeder wird Ihnen über die Zeit die Stange gehalten haben, aber sicherlich werden die einen oder anderen Hörer des Albums sich gerade vielleicht auch an den ruhigeren Gatherings laben. Die neue Sängerin hat ein ähnliches Klang- und Stimmvolumen wie die Vorherige und sollte den bereits bekannten Sound der Band in jedem Falle gut übernehmen können. Alte Songs werden also auch klassisch erklingen, wenn die Band auf Tour geht. Und wer genau hinhört, wird feststellen, das hier und dort auch noch eine andere Frau zum Mikro gegriffen hat. Aber auf dem Amphi, wo die Band gebucht ist, ist das Publikum das Maß aller Dinge. Sie werden live entscheiden, wie die neue Frau angenommen wird. Auf der CD kann sie jedoch durch aus überzeugen.

Anspieltipps:

  • When Trust Becomes Sound
  • Pale Traces
  • A Constant Run

 

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Oliver Garrandt
Oliver Garrandt ist ein ECHTER Fotograf! Echt jetzt!! Mit Betonung auf Graf, aber in der Regel inkognito, mit Verzicht auf Titel und jegliches Zeremoniell. Alles andere wäre albern und unpraktisch. Man erzählt sich, von Garrandts Sommerresidenz in Dings bei Bums sei soetwas wie das rebellische Knusperhäuschen der internationalen Anti-Low-Carb-more-Fat-Bewegung. Ein käseüberbackenes, solarbetriebenes Nudelparadies mit extradünnen Extras. Der blaublütige Pixelprommi is so fucking real und exclusiv, der lebt sogar seinen Hang zu Electro und alternativer Musik, „die gern auch Crossover Industrial und Metal beinhalten darf“, offen aus.