61seconds records
22.03.2013
Tracklist:
- I Come With Knives
- Sorrow
- The Unified Field
- The Adrenalin Room
- Quiet The Mind
- Under Atomic Skies
- Screams
- Come Home
- Animal Impulses
- Walk With The Noise
- Land of Broken Promises
- Trials
Gefühlt hat es eine Ewigkeit gedauert, bis endlich das neue Album von IAMX, erschienen ist. Zwar ist das nun auch schon ein paar Wochen her, aber die Festivalsaison hat leider nicht den gehofften Live-Eindruck der Songs bringen können. Ist doch zum Beispiel der Auftritt auf dem Mera Luna wegen Krankheit ausgefallen. Also müssen die Songs ohne diese besonderen Merkmale und Unterstützung vom live sehr starken Chris Corner auskommen.
Das Album, welches durch www.pledgemusic.com zu erst vermarktet wurde, bevor es in Druck und Recording ging, hatte schon dort ein Achtfaches der voraussichtlichen Produktionskosten eingebracht. Dabei hat Chris Corner sich, ganz im Zeichen der Kunst, auch wieder von seiner Malerischen Seite gezeigt und viele Accessoires und persönliche Dinge an seine Spender und „Gönner“ verteilt. Was für ein Erfolg!
Das Album selbst muss also einem mächtigen Druck standhalten. Und wird dem auch weites gehend gerecht. Der Titel, nach einer Theorie in der Physik benannt, findet sich da auch als Song wieder, der definitiv zu den Besten des Albums gehört. Ebenso wie der Einstiegstrack „I Come With Knives“ mit die stärksten und wohl auch kraftvollsten Songs. Alle Songs leben aber in Gänze von Chris seiner ausdrucksstarken Intonation seiner Lieder. Man fühlt sich wie bei einem Geschichtenerzähler, der einem mit voller Inbrunst und Leidenschaft seine eigene Historie anheim bringt. Nicht immer mag ich dabei diese mitunter schon fast weinerlich klingende Stimme. Das ist mir dann doch zuviel des Guten. Denn leider verlieren sich einige Songs in einem Reigen von Klangwelten, die zwar experimentierfreudig sind. Als Beispiel seien da die Trompeten bei „Animal Impulses“ zu nennen. Ich weiß leider nicht, ob dies ein Elefant oder ein Fehlversuch war. Nicht desto trotz ist das Album typisch für Chris seine musikalische Vielfalt. Doch Punktabzug muss gerechtfertigt sein und das findet sich, wenn auch auf sehr hohem Niveau, in der mitunter doch eintönig wirkenden Mittelmäßigkeit. Nur wenige Songs sind es, die einem im Gedächtnis haften bleiben. Chanson und Electro mit Beats vertragen sich eben nicht immer. Und wenn dann Zirkusklänge wie in einem Karussell aus den späten Zwanzigern mit aktuellen Beats verschmelzen, ist das definitiv kreativ, aber ob einem das gefällt, ist mal dahingestellt. Vor allem, wenn dann Mrs. Gezang versucht die höchsten Töne zu treffen, tut das leider nur noch weh! Das mögen auch die Streicher nicht mehr heraus holen.
Final bleibt zu sagen, dass Chris ein tolles Werk abgeliefert hat, welches ihm seine Fans schon im Vorwege in rekordverdächtigen 60Min. ermöglicht haben. So lange hat es gedauert, um bei Pledge Music die 100% zu erreichen. Aber auf hohem Niveau bleibt dann doch die Luft weg und manch Song verrennt sich in der Mittelmäßigkeit. Finanziell dafür wiederum war es ein großer Erfolg. Doch ich hoffe, Mr. Corner hat sich nicht selbst dafür verkaufen müssen.
Anspieltipps:
- I come with Knives
- The Unified Field
- Walk With The Noise