Island (Universal)
27.07.2007
www.sum41.com
Tracklist:
- Underclass Hero
- Walking Disaster
- Speak of the Devil
- Dear Father
- Count Your Last Blessings
- Ma Poubelle
- March of the Dogs
- Jester
- With Me
- Pull the Curtain
- King of Contradiction
- Best of Me
- Confusion and Frustration in Modern Times
- So Long Goodbye
Lange nichts mehr von euch gehört, wa Jungs?! Schön dass sie sich zurück melden… Sum41 sind zurück. „Underclass Hero“ lautet der viel sagende Titel des neuen Albums und sogleich beim ersten durchhören wird klar: nix neues im Hause Sum41… außer einem Frontmann, der seinen Status auf myspace auf „married“ gesetzt hat. Und den Partnerlook zu den pinken Haarextensions von Ehefrau (oder besser gesagt –mädchen) Avril trägt nicht der Ehemann, sondern das Albumcover. Eine schöne pink-schwarz-weiße Farbkombi mit einem nach punkrock Art rotzenden Sänger drauf.
Doch was ist das? Beim ersten Song bekommt man das Gefühl das Ganze schon einmal gehört zu haben… ist das nicht „Fat Lip“? Ach nein, es ist „Subject To Change“… und dann dämmerts allmählich, dass der Song „Underclass Hero“ eine Mischung aus beidem ist. Ganz schön frech, einfach sich selbst zu bestehlen und zu kopieren… und doch so gelungen!
Sum41 versuchen wohl neue Einflüsse in ihren aktuellen Stücken einwirken zu lassen, doch klingen diese Versuche eher wie bizarre Kopien. So erkennt man in einigen Stücken eindeutig Green Day Riffs oder minimal MCR Klänge… mal ganz von dem absolut eigenartigen „Count Your Last Blessings“. Die ersten Sekunden jagen eine Gänsehaut über den Rücken. Jedoch nicht auf Grund der horrorpunkigen Klavierklänge sondern mehr weil man sich zurück in die Vergangenheit zu Linkin Park versetzt fühlt. Immerhin tendiert der Song dann im Laufe der Spielzeit immer mehr zu Sum41 und rettet noch ein wenig. Danach etwas Black Parade mit „Ma Poubelle“, das allerdings darauf zielt The Beatles zu zitieren, worauf „March Of The Dogs“ aus einem Stück der American Idiot stammen könnte und gegen Ende wieder bei der Black Parade mit marschiert. Bei „King Of Contradiction“ hört man zum Ende sogar ein wenig Bonanza. DAS finde ich persönlich bei jedem neuen Durchgang immer wieder besonders erheiternd.
Doch bei jedem Song der stibitzt beginnt, kratzen Sum41 früher oder später die Kurve haarscharf und lenken den Sound wieder auf ihren so typisch Punkrock um. Und das macht das Abgekupfere weniger schlimm, ja man drückt sogar gerne ein Auge zu und genießt die spaß machende Musik der Jungs.
„With Me“ ist dann wohl eine Ansage an Ehefrau Avril… die allerdings ebenso gut von ihr gesungen sein könnte. Man braucht wirklich nicht viel Phantasie um sich vorzustellen wie sie das Lied trällert. Ach ja, schnulz… zum Glück ist der Refrain dann ein wenig rockiger. Die Texte der Songs an sich sind größtenteils erwachsener geworden. Da werden schon mal Familienprobleme, politische Situationen als auch das Ausscheiden des zweiten Gitarristen bekakelt. Apropos Ausscheiden des zweiten Gitarristen… die Gitarrenspur ist auch mit nur einer Gitarre recht satt und stimmungsvoll. Doch leider gibt es Abstriche bei den Soli. Und auch der gute alte Metaltouch von früher fehlt. Aber sonst… bleibt alles beim Alten. Und das ist schön so! Eine Band, die erwachsener geworden ist und trotzdem ihrem Stil treu bleibt. Die Fans werden erleichtert und dankbar sein.