Trisol
29.04.2011
www.mantus.de
Tracklist:
- Intro: Kassandra
- Zwischenwelt
- Die Stille Des Ozeans
- Staub
- Verbrannte Erde
- Zeichen
- Herzschlag
- Träumerei
- Schweigen
- Vor Dem Fenster
- Echo
- Der Schrei Des Schmetterlings
- Ein Anderer Mensch
Fans der Band müssen es mir verzeihen, aber ich werde einfach kein Freund der Stimmen von den beiden Sängern. Schon dadurch muss ich das Album leider niedriger bewerten als es mir sonst gefallen hat. Dabei sind die Stimmungen als durchaus dunkel zu bezeichnen. Vor allem aber textgewaltig und vom Ende der Welt bewegt, scheint Zeichen dem drohenden Ende der Menschheit vorausgreifen zu wollen. Dem Ende allen sozialen Seins aber soll damit wohl auch ein wenig der Hörer, oder die Hörerin, animiert werden sich noch weiter in die Musik fallen zu lassen.
Dabei werden die Elemente des „klassischen“ Goth durchaus gekonnt eingesetzt. Gleichfalls sind Grenzen zum Metal bewusst oder unbewusst eingerissen worden. Die verleihen dem Werk mehr Kraft, als es die Klavierpassagen tun. Denn gerad so ein Thema welches nicht gerade Vertrauen in Vernunft und Fähigkeit des Menschen zur Einsicht zeigt, macht durch die Härte der Gitarrenpassagen auch die Dramatik des Themas aus. Diese Dramatik kommt leider oder eventuell auch bewusst so gewählt nicht so sehr im Gesang zum Vorschein.
„Vor Dem Fenster“, das vom Ende der Welt / totaler Umweltzerstörung handelt ist da so seicht wie ein Liebeslied. Wohl aber mit sanft trauriger Stimme. Besonders werden eher die Wehmütigen sich das Album mit all ihrer Traurigkeit antun wollen. Überhaupt ist es einfach sehr grau in grau und schreit förmlich nach einer Depression, wenn man diese nicht schon vorher hatte. Keine Hoffnung und keine Rettung scheint möglich.
Dabei können die beiden auch anders.
„Ein Anderer Mensch“ zeigt zumindest im letzten Drittel, das auch kraftvollere Klänge angeschlagen werden können. Dieses steigernde Moment ist es, was Mantus-Songs sicher spannend aufgebaut zeigt, das dort mehr hinter steckt als bloß eine arg misanthropische Weltsicht. Wenn die beiden sich steigern würden mehr Richtung „Verbrannte Erde“ und „Zeichen“ machen, dann denke ich kann sich ein weiteres Album lohnen. So muss ich leider sagen, dass mir die Welt zu schwarz gemalt wird und für meinen Anspruch der Lösungsansatz fehlt. Gerade der würde, so denke ich, nicht eben nur Anklagen sondern einen Dialog eröffnen. Gerad „Zeichen“, der Titeltrack ist irgendwie anders sticht hervor. Ebenso sind mir dort die beiden Stimmen des Duos angenehmer intoniert. Aber letztlich denke ich, weiß ein Fan der Band auf was er sich einlässt. Jemand der die Band vorher noch nicht gehört hat, sollte sich abseits der Anspieltipps bewegen, um sich selbst ein komplettes Urteil zu bilden.
Anspieltipps:
- Zwischenwelt
- Verbrannte Erde