Eisbrecher: Eiszeit (2010) Book Cover Eisbrecher: Eiszeit (2010)
AfM Records
16.04.2010

Tracklist:

  1. Böse Mädchen
  2. Eiszeit
  3. Bombe
  4. Gothkiller
  5. Die Engel
  6. Segne deinen Schmerz
  7. Amok
  8. Dein Weg
  9. Supermodel
  10. Der Hauch des Leben

 

Ich führte einst ein Interview mit Alexx in dem er die „Neue Deutsche Härte“ oder vergleiche mit Rammstein und Co abstritt. Nun, ich denke, das sollte man mit diesem Album sicherlich nicht gemeint haben. Dabei halte ich es nicht für verwerflich, wenn man Vergleiche zu bereits dem breiteren Publikum bekannten Bands zieht. Aber dieses Album selbst ist sicherlich nicht das Beste, was Alexx und Co von sich geben können. Sicherlich ist es das vielseitigste Album. Aber es bietet sicherlich einige Schwächen, die sich in den mitunter platten Reimen wiederspiegeln. Und auch ist der Mix im Vergleich zu den beiden Vorgänger-Alben wieder Selbe. Ein bisserl was HARTES, ein paar harte Riffs und dann und wann ein etwas weicherer Song mitten drin. Dabei können die Jungs es doch besser. Die tanzbaren Songs, die eingängigen Rhythmen und die elektronischen Einspielungen machen das Album trotzdem gut hörbar.

Ich bin mir noch nicht sicher, ob das Album ein großer Wurf ist, oder ob es im Sog des Erfolges von „unheilig“ mitgezogen wird. In Abgrenzung zu letzt genannter Band sind hier jedenfalls die Texte um einiges besser! Nicht alle Songs spielen auf hohem Niveau, aber das muss man auch nicht erwarten. So sind „Böse Mädchen“ und „Supermodel“ absolut im Trend, mitunter jedoch wird durch zu platt drüber hergezogen und nimmt dem die Glaubwürdigkeit. Auch wird zudem mal ein Song in Englisch mit weiblicher Begleitung zum besten gegeben. Aber irgendwie passt das nicht zu Eisbrecher. Und letztlich ist das, was man mit „Gothkiller“ auf die Ohren bekommt, meines Erachtens eher langweilig… Schon oft gehört und nie wirklich gut gewesen. Eiszeit ist wiederum als Titeltrack nicht sonderlich schlecht, bietet Chance auf gemütliches mitsingen und wird daher auch weder der große Hit noch total untergehen. Ich muss gestehen, das manches mich hin und her reißt. Nicht das die Themen, die angesprochen werden, schlecht gewählt wären, der Mix aus Industrialsounds und Rock-/Metaleinflüssen… Die wie immer eindeutig passende Stimme von Alexx W. Alles in allem Album mit Schwächen, das sicherlich aber auf der Bühne, so hoffe ich nicht so schlecht rüber kommt.

Live haben mich die meisten Songs doch noch immer eher überzeugt. Obwohl es bei diesem Album definitiv schwerer sein wird. Ist es die Entfernung von dem 1. Album hin zu dieser Scheibe oder die wachsende Nähe zu eher massentauglicher Vertonung? In jedem Falle ginge es besser. Bleibt zu hoffen, das live alles beim „alten“ bleibt.

Anspieltipps:

  • „ Amok“
  • „Bombe“
  • „Eiszeit“
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Oliver Garrandt
Oliver Garrandt ist ein ECHTER Fotograf! Echt jetzt!! Mit Betonung auf Graf, aber in der Regel inkognito, mit Verzicht auf Titel und jegliches Zeremoniell. Alles andere wäre albern und unpraktisch. Man erzählt sich, von Garrandts Sommerresidenz in Dings bei Bums sei soetwas wie das rebellische Knusperhäuschen der internationalen Anti-Low-Carb-more-Fat-Bewegung. Ein käseüberbackenes, solarbetriebenes Nudelparadies mit extradünnen Extras. Der blaublütige Pixelprommi is so fucking real und exclusiv, der lebt sogar seinen Hang zu Electro und alternativer Musik, „die gern auch Crossover Industrial und Metal beinhalten darf“, offen aus.