Ausverkauft, schon früh stehen dicht gedrängt vor allem die jungen weiblichen Fans vor der Bühne. Ein wenig weiter hinten geht es noch entspannter zu, da sich hier die etwas „älteren“ aufhalten. Pünktlich um 20.00 Uhr geht es dann los und Mia Morgan betritt mit den Worten „Hallo, ich bin Mia Morgan, die aus dem Internet.“ die Bühne. Jubel in den vorderen Reihen, fragende Blicke in den hinteren. Für sie ist es übrigens der letzte Abend als Support für die Leoniden.
Nur mit einer E-Gitarre um den Hals steht Mia auf der Bühne. Wer mit etwas rockigeren Singer Songwriter Songs gerechnet hat wird schnell eines Besseren belehrt. Die Songs sind mal rockig, mal elektronisch haben aber immer einen ganz großen Popfaktor. Die Instrumentals kommen dabei vom Laptop, wer braucht schon eine Band wenn es ach so tolle Technik gibt.
Ich will nur noch meinen Waveboy
Auf diese Line, dieses Lied haben alle gewartet. Als vorletzten Song spielt Mia Morgan Waveboy, in den vorderen Reihen geht nun die Post ab und es wird lauthals mitgesungen. Es ist das erste Mal, dass so wirklich Stimmung aufkommt. Den letzten Song Wiedergänger kündigt Mia Morgan dann als Metal Nummer an und obwohl es sich hier perfekt angeboten hätte, spielt Mia hier selbst keine Gitarre. Es ist zwar schön rockig, hat eine Doublebass, ist von einem guten Metal Song aber doch recht weit entfernt.
Während auf der Bühne umgebaut wird, drängt es sich davor, die letzten Nachzügler sind da und die wollen natürlich auch einen guten Platz und quetschen sich in die wenigen verbleibenden Freiräume. Spannung liegt in der Luft, immer wieder der Blick auf die Uhr, wann es denn endlich los geht. Pünktlich um 21.00 Uhr ist es dann soweit und die Jungs aus Kiel betreten die Bühne.
Von null auf hundert in Nullkommanix
Band und Publikum sind von der ersten Sekunde an voll da und pushen sich gegenseitig zum Maximum. Die Leoniden haben Bock und das merkt man sofort, denn obwohl die Jungs echt viel auf Tour sind, ist die Spielfreude immer noch vorhanden. Diese positive Energie überträgt sich natürlich auch auf das Publikum, welches bemerkenswert textsicher ist und gefühlt jeden Song mitsingen kann. Die Temperatur steigt unterdessen binnen Sekunden und der Schweiß beginnt unweigerlich zu laufen. Interessanterweise sind die Temperaturen vor der Bühne aber angenehmer als ganz hinten, wo weit weniger ausgelassen getanzt wird.
Was geht ab?
Eine ganze Menge. Die Frage von Sänger Jakob an das Bielefelder Publikum wird schnell zum Slogan des Abends und beschreibt dieses Konzert zudem perfekt, denn immer wieder fragt man sich genau das. Sei es, weil Sänger Jakob zum wiederholten Mal zum Crowdsurfen von der Bühne ins Publikum springt, dieses in regelmäßigen Abständen einfach komplett ausrastet, oder weil man sich nicht sicher sein kann, ob der Schweiß schon von der Decke tropft oder doch nur von einem der Nebenleute stammt.
So, fuck it all
We killed it tonight
Yeah, we killed it tonight
Wäre es nicht „Was geht ab?“, dann wär auf jeden Fall diese Line aus dem Song Kids der Slogan des Abends. Diesen spielen die Leoniden als letzten Song des regulären Sets. Als Zugabe gibt es dann nicht nur drei weitere Songs, es wird mal eben das komplette Percussion Setup mit ins Publikum geholt und dort inmitten der Massen gespielt. Ein grandioser Abschluss für ein grandioses Konzert. Yeah, they killed it tonight.
Setlist Leoniden:
- Intro
- Colorless
- Two Peace Signs
- Iron Tusk
- Why
- 1990
- Not Enough
- The Tired
- Slow
- Down The Line
- People
- River
- Hotline Bling
- Alone
- Kids Encore:
- Storm
- Nevermind
- Sisters
*Angaben ohne Gewähr
Links:
https://leonidenmusik.de/
https://www.instagram.com/mialisamarie/